Vom Spital zu Schule
Die wohlbekannte Schule mit naturwissenschaftlichen Schwerpunkt am Adolf-Pichler-Platz hat eine lange Geschichte hinter sich, aber wie hat diese Schule überhaupt zu dem Platz gefunden, wo sie sich gerade befindet? Ich habe mich mit alten Zeitungsartikeln der Innsbrucker Nachrichten beschäftigt und bin auf einen Artikel gestoßen, der am 4. September 1890 veröffentlicht wurde und der auch hier nachzulesen ist. Der Beitrag beschreibt, dass die damals „K.K. Oberrealschule“ genannte Institution vor „einigen Tagen“ vom damaligen Margarethenplatz (heute Bozner Platz) auf den heutigen Adolf-Pichler-Platz (früher unbenannt, bzw. Karl-Ludwig-Platz) umsiedelte. Grund war mangelnder Platz für neue Schüler.
Das Gebäude am Adolf Pichler Platz, das die Schule genommen hat, existierte schon eine lange Zeit davor und diente damals als Spital. Diese Zeit vor dem Einzug des APPs waren jedoch nicht die einzigen Jahre, in der das Gebäude zu medizinischen Zwecken verwendet wurde, im Ersten Weltkrieg wurde das Gebäude in ein Lazarett umgewandelt. Ich bin persönlich Schüler am APP, und man kann die Vergangenheit des Gebäudes als Spital immer noch sehen. Im Vergleich zu anderen Schulen besitzt das APP meiner Meinung nach viele Anzeichen eines Spitals, wie breite Flure, große Fenster und die Klassen, welche die ehemaligen Patientenaufenthaltsräume waren.
Der Schultyp unterging drei Bezeichnungen, zuerst bekannt als Realschule, dann als Oberrealschule (zuerst auch mit K. K.) und schlussendlich als Bundesrealgymnasium.
Das Schulgebäude lässt das APP herausstehen im Vergleich zu vielen anderen Schulen und zeigt auch die besondere Vielfalt an Nutzungen, ob als Spital, Lazarett oder Schule. Interessanterweise wurde der Platz erst 1930 viele Jahre nach dem Umzug der Oberrealschule auf Adolf-Pichler-Platz umbenannt, welcher ein berühmter Tiroler Naturwissenschaftler war. Die Schule war zwar nicht der Grund für die Umbenennung, aber der heutiger Name des Platzes ist eigentlich für eine naturwissenschaftliche Schule ein tolles Feature.
Für mich fühlt sich diese Schule wie ein zweites Zuhause an, und ich habe die letzten sechs Jahre diese Tore immer gerne betreten wegen der Menschen, dem Wissen und auch dem Gebäude mit so viel Geschichte und Bedeutung dahinter.
(Stadtarchiv / Stadtmuseum Innsbruck Ph-A-24379-8)
Autor: Philipp Kneringer (Bundesrealgymnasium Adolf-Pichler-Platz) auf Schulpraktischen Tagen im Stadtarchiv/Stadtmuseum
