Vom Dollfußplatz zum Adolf-Hitler-Platz
Hier auf dem Foto zu sehen ist ein Mann, der gerade einen neuen Straßennamen anbringt, an die Straße die nun der Rennweg ist und vor der Umbenennung in „Adolf-Hitler-Platz“ der „Dollfußplatz“ war.
Der Mord an Engelbert Dollfuß ist heute genau 89 Jahre her. Sein gewaltsamer Tod ging als Zäsur in die Geschichte ein, doch die Rolle, die er zuvor selbst gespielt hatte, bleibt umstritten. Dollfuß selbst war kein Verteidiger der Demokratie, er hatte das Parlament ausgeschaltet, Parteien verboten und mit dem „Ständestaat“ ein Regime errichtet, welches politische Gegner brutal verfolgte – besonders die der Solzialdemokratie.
Sein „Antifaschismus“ galt nur dem Nationalsozialismus – nicht dem Faschismus selbst.
Dollfuß wird dennoch in Teilen der Nachkriegspolitik als Märtyrer stilisiert, das zeigt wie selektiv Erinnerung funktionieren kann.
Auch in Tirol wird nach seinem Tod getrauert – mit Ehrenalleen, Gedenkfeiern und Heldennarrativen.
Auch wenn Dollfuß als eines der ersten Opfer der Nationalsozialisten in Österreich gilt, schauen wir heute genauer hin und hinterfragen seine Rolle.
Stadtmuseum/Stadtarchiv: Ph-365
Julie von Raußendorf
Leider wird die Gesellschaft immer schlechter im genauen Hinschauen und Hinterfragen, und so wird Hitlers Schatten wieder länger und verdunkelt unsere Aussicht – wenn wir es zulassen.
Danke für diesen Beitrag!