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Villa Wörle

Villa Wörle

Die Szenerie auf unserem Titelbild ist Ihnen sicherlich vertraut: wir stehen am Hungerburgweg, blicken in Richtung Westen und sehen vor uns die 1931/32 erbaute Theresienkirche und östlich davon die Villa Wörle, eines der ältesten Häuser der Hungerburg. Im Jahr 1907 erwarb der damalige Landesbaumeister Peter Wörle (1856-1927) mit seiner Frau Elise, geb. Rob dieses Grundstück, um darauf im Jahr 1908 ein Landhaus zu errichten. Die Villa erhielt die Hausnummer Hötting-Hungerburg 3 (heute Hungerburgweg 1) und der stolze Besitzer hatte wesentlichen Anteil an der Entstehung eines Vereinslebens in „Hoch-Innsbruck“. Wörle gehörte sowohl dem „Kirchenbauverein Mariabrunn“ (gegr. 1910) als auch dem „Kurverein Hungerburg“ (gegr. 1912) als Gründungsmitglied an. Die Mitglieder des Kirchenbauvereins wählten Wörle in der Gründungsversammlung zum ersten Obmann.

Mit seinem Landhaus auf der Hungerburg hatte Wörle zumindest in den ersten Jahren jedoch kein rechtes Glück, denn es wurde mehrfach das Ziel von Einbrechern. Im Herbst 1909 wurde Gegenstände im Wert von 400 Kronen (entspricht rund 2.300 Euro) aus der Villa gestohlen; die Täter konnte einige Zeit später gefasst werden. Im Mai 1911 drangen erneut Einbrecher in sein Haus ein, wie die Innsbrucker Nachrichten am 29. Mai 1911 meldeten:

„Wie uns aus Hochinnsbruck mitgeteilt wird, wurde gestern die unliebsame Entdeckung gemacht, daß in der in nächster Nähe des Hotels Mariabrunn gelegenen Villa des Landesbauführers [sic] Peter Wörle eingebrochen wurde. Der Eigentümer, der in der derzeit noch unbewohnten Villa schon einige Tage nicht mehr Nachschau hielt, fand die Haustüre aufgesprengt und das Innere der Villa durchwühlt. Es fehlen Bettdecken, Tischdecken und andere Gegenstände.“

Aus Schaden klug geworden, verbrachte Wörle schließlich alle (Wert)Gegenstände in seine Stadtwohnung, sodass die Einbrecher, die in der Nacht vom 3. auf den 4. Juni 1912 seine Villa heimsuchten, ohne Beute abziehen mussten. Vermutlich trugen jedoch diese Einbrüche – neben anderen Verbrechen – dazu bei, dass schließlich zumindest für die Zeit der Hochsaison auf der Hungerburg noch vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges eine Gendarmerie-Expositur, bestehend aus zwei Gendarmen, aufgestellt wurde.

Todesanzeige für Peter Wörle aus den Innsbrucker Nachrichten vom 17. Oktober 1927.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum, Sammlung Kreutz-Göhlert)

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
  1. Nur mal so nebenbei.
    Wie haben diese Reisebusse die Fahrt über die Höhenstraße geschafft????
    Der IVB-Bus sogar mit Anhänger ?????
    Sagenhaft, die Straße ist auch heute noch verdammt schmal

    1. Es sieht zwar auf den ersten Blick so aus, aber das ist gar kein Anhänger, sondern ein weiterer Bus, genauer ein Überlandbus, zu erkennen am Gestell für Gepäck auf dem Dach. Ich glaube nicht, dass die Kehren der Höhenstraße mit einem Bus mit Personenbeiwagen ohne Rangieren über die gesamte Straßenbreite bewältigbar wären, weder damals noch heute.

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