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Wehe Weißer Wäsche!

Wehe Weißer Wäsche!

Kürzlich ist diese Verordnung vom 7. Januar 1942 bei uns im Stadtarchiv gelandet. Ausgegeben von der Wirtschaftsgruppe für Gaststätten und Beherbergungsgewerbe (versuchen Sie das zehnmal schnell auszusprechen), verbot sie die Verwendung von weißer Tisch- und Bettwäsche. Zusätzlich wurde verlangt, dass alle Inhaber ihre Bestände an besagter Wäsche auflisten und der Behörde meldeten.

Erklärt wird diese etwas kurios anmutende Maßnahme auf diesem Blatt nicht. Es gibt aber ein paar Möglichkeiten, die sich anbieten. Zum einen lässt das verlangte Inventar vermuten, dass die Wäsche konfisziert und für die Armee, etwa in den Lazaretten, verwendet werden sollte. Ein anderer Hintergrund war vielleicht auch, dass man durch das Verbot Waschmittel und Energie sparen wollte – beides war im dritten Kriegsjahr bereits knapp und die weiße Wäsche eben reinigungsintensiv. Die zwei Erklärungen schließen gegenseitig auch nicht aus – vielleicht spielte beides davon eine Rolle.

Adressiert war dieses Exemplar an Bertha Fasser, Speisehausinhaberin in der Herzog-Friedrich-Straße 34.

(Signatur FW-K-4115)

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