skip to Main Content
#bilderschauen --- #geschichtenlesen --- #gernauchwiederimarchiv
Umbau Mit Nierentisch

Umbau mit Nierentisch

Der Besitzer eines beliebten Cafés in einem Innsbrucker Stadtteil (wir haben ein Rätsel zu lösen) reichte 1954 diesen schönen Umbauplan ein.

Ganz im Geschmack der 1950er gehalten hat er vor, seine Räumlichkeiten praktisch zu verdoppeln. Das Lokal bestand (und besteht) am selben Platz seit 1919. Der aus Kirchberg stammende Zuckerbäcker gleichen Namens hatte hier gleich zu Beginn seiner Geschäftstätigkeit mit den knappen Ressourcen von Mehl und natürlich Zucker zu kämpfen. Im Sommer 1943 sperrte er sein Lokal drei Wochen zu und, so berichtet sein Konzessionsakt im Stadtarchiv, bekam nach einer Anzeige wegen Übertretung der Ladenschluss-Verordnung eine saftige Strafe von 50 Reichsmark aufgebrummt.
1953 herrschte wieder Frieden und das Wirtschaftswunder streckte seine Fühler aus. Das Lokal musste modernisiert werden, nicht zum letzten Mal natürlich… es ist heute noch in Familienbesitz. Fragt man Menschen, die aus dem besagten Viertel stammen, was ihnen zu diesem Ort einfällt, hört man auch, dass hier ein unsichtbares Schwarzes Brett hängt. Informationen, ohne die eine Nachbarschaft nicht gut auskommen kann, werden bei einem Kaffee oder einem Hugo besprochen. Auch der Nachbartisch erfährt dann gelegentlich, dass eine Wohnung oder ein Parkplatz frei geworden ist. Was solche Kommunikationszentren für die Community bedeuten, merkt diese oft erst, wenn, wie in Wilten, praktisch keine solchen generationenübergreifenden Gastronomie-Angebote mehr existieren.

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back To Top
×Close search
Suche