Über Geschmack lässt sich (nicht) streiten
Wie AnsichtskartensammlerInnen und StammleserInnen wissen, hatte der Verleger Anton Schöllhorn ein Faible für ungewöhnliche Motive. Und so mag es nicht weiter verwundern, dass er auch diese Aufnahme der sogenannten Steinbruch-Kehre als Ansichtskarte produzieren ließ. Der Blick auf Innsbruck ist, nun ja – originiell, aber jetzt einmal ganz unter uns – hätten Sie deshalb diese Karte gekauft?
Immerhin – den aus Graz stammenden Franz Götzl scheint das Motiv angesprochen zu haben, denn im November 1936 sandte er eben diese Karte an seine Frau Anna. Aus dem Kartentext geht freilich nicht hervor, ob er über die Höhenstraße zur Hungerburg gefahren (oder gewandert) ist, was seine Wahl (noch) etwas rätselhafter erscheinen lässt …
(StAI, ohne Signatur)
Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
So hätte man es auch fotografieren können, schöner? https://postimg.cc/0zyDZrQX
Mein Foto stammt aus der Zeit der „Kioskologie von Innsbruck“, die von Dr. Geiler intensiv betrieben wurde.
Er wäre sicher vom Titelbild begeistert gewesen, zeigt es doch einen Vorgängerbau an dieser Stelle. Stärkungsquelle auf dem Fußweg zur Hungerburg? Das Häusl sieht aus, als hätte es schon vor der Straße da gestanden.
Als die Postkarten noch Bestandteil jeder Reise waren und dutzenderweise an alle möglichen Adressaten verschickt wurden, wollte man doch nicht immer das selbe Motiv schicken, vorallem, wenn man, manchmal auch berufsbeding,t öfter aus dem selben Ort grüßte. Da griff man auch gerne zu weniger grandiosen Motiven. Der Verkäufer (im Kiosk 😉 ?) wurde sie sicher los.
Zeitgenössischer Kommentar möglicherweise:
„Hearst!!! So a scheene braate Stroßn haum dee zu dera Hungabuarg auffebaut… wo’s do eh dee Bahn hom…
Ja, ja, dee was a Auto ham, ham natürle de vü de schenere Aussicht! Aber unseraans ka se des seiner Lebdach ned leistn….“