Über die Ufer treten
Wir schreiben das Jahr 1986. Vom Einkaufszentrum „Sillpark“ noch weit und breit nichts zu sehen – dieses wurde nämlich erst im Folgejahr gebaut, und zwar an die Stelle des wie im Titelbild gezeigten alten Fabrikgebäudes, der Textilfabrik Rhomberg. Diese hatte in Tirol sogar noch zwei weitere Standorte: Absam und Matrei. In allen drei Werken kam es im Jahr 1952 zu Massenkündigungen aufgrund der großen Krise in der österreichischen Textilwirtschaft. 1983 musste die Rhomberg-Fabrik endgültig ihre Tore schließen.
Der „Sillpark“ eröffnete nur kurze Zeit später im Jahr 1990.
(Bildquelle: Stadtarchiv / Ph-A-24396-333)
Vom Sillpark erreicht man über die Fußgänger- und Radbrücke den Rapoldipark und somit auch den Innsbrucker Stadtteil Pradl. Mit Blick auf die Pradler Pfarrkirche gelangt man mitten hinein ins Grüne. Der Rapoldi-Park verdankt seinen Namen übrigens dem Politiker und ehemaligen Vizebürgermeister Innsbrucks, Martin Rapoldi.
Verfasserin: Gesa Fischer _ Praktikantin Stadtarchiv (Titelbild Signatur Ph-A-24396-332)
Dieser Beitrag hat 4 Kommentare
Ich geh mit meiner Laterne
Rapoldi rapaldi rapumm
In meine kleine Kaverne
Rapoldi rapaldi rapumm usw
Aschtia, hell ischt schon schian, gell ?
Passend dazu: https://innsbruck-erinnert.at/welche-bruecke-wird-hier-geschlagen/comment-page-1/#comment-10123 und https://innsbruck-erinnert.at/im-stadtpark-rapoldi/
Das Geländer dieser Brücke mit Lampen wurde von mir persönlich 1987 gefertigt und montiert.
Aus der Nähe betrachtet erscheint es inzwischen etwas renovierungsbedürftig und könnte mal Farbe vertragen
Ich bin immer wieder erstaunt, wer hier alles mitliest und was in der Bevölkerung alles an Erfahrung und Wissen vorhanden ist.
Danke für diese tolle Arbeit. Sie prägt seit meiner Jugend zeitlos diesen Eingang zum Rapoldipark, einer Gegend, in der ich als in Dreiheiligen Aufgewachsener viel Zeit verbracht habe. Das Stahlgeländer dieser Brücke mit seinem markanten Wellenmuster habe ich immer als Tribut an die Sill empfunden. So soll öffentlicher Raum gestaltet sein: individuell, künstlerisch und persönlich, nicht mit seelenlosen Standardelementen.
Streetview ist nicht sehr aktuell, von 2019: https://maps.app.goo.gl/Jv2Y6Mow9NAQEqM26
Die klassischen Kugellampen sind wie überall anders in der Stadt längst schon durch energieeffiziente und der Lichtverschmutzung entgegenwirkende LEDs ersetzt, das war unvermeidlich und macht ja auch Sinn. Das Geländer mag inzwischen Rost angesetzt haben, aber das kann saniert werden, ich versuche das zu veranlassen. Wenn ich das nächste Mal über diese Brücke radle, schaue ich mir das genauer an.