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Tiroler Textilien (I.)

Tiroler Textilien (I.)

Für den modernen Menschen ist seine Kleidung in der Regel kein großer Posten im Haushaltsbudget, sieht man vielleicht von dem gelegentlichen besseren Anzug oder einem Hochzeitskleid ab. In vorindustriellen Zeiten hingegen war das Gewand ein sehr bedeutender Teil der Ausgaben. Dabei gab es eine sehr weite Preisspanne auf diesem Gebiet, selbst wenn man vom Adel und dem hohen Klerus absieht. Hinzu kommt, dass die Preisverhältnisse zu anderen Gütern aus heutiger Sicht beinahe absurd wirken: so konnte ein gutes Kleid mehr kosten als ein Grundstück! So ist es kein Zufall, dass wenn man in der Neuzeit von wohlhabenden Kaufleuten liest, sie in den meisten Fällen Tuchhändler waren.

Der Mensch hat verschiedenste Materialien ausfindig gemacht, um seinen Körper zu verdecken oder zu zieren, in Tirol waren die wichtigsten Grundstoffe für die Herstellung von Textilien Flachs und Wolle. Ersterer wurde auch exportiert, vor allem nach St. Gallen. Der Flachs aus Axams und Oberperfuss galt als der beste im Land – Axams trägt die Flachsblume bis heute in seinem Wappen.

Wie alle handwerklichen Gewerbe waren die Weber in einer Zunft organisiert, welche die Lehrzeiten (4 Jahre), die Wanderzeit der Gesellen (3 Jahre) und die Anzahl der Webstühle, die ein Meister besitzen durfte (4), regelte. Es gab auch bereits früh eine Trennung zwischen den Leinenwebern, die ausschließlich Flachs verarbeiten durften (wobei sie auch Flachs mit Baumwolle zu Barchent verarbeiteten), und den Webern, die mit (Schaf-)Wolle arbeiteten.

(Postkarte mit Ansicht von Axams, dem schönsten Dorf unseres Landes, Signatur Ph-15367)

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