Stroh zu Gold
Im April 1799, während des Zweiten Koalitionskrieges veröffentlichte die Tiroler Landesregierung die hier zu sehende Kundmachung. Sie basierte auf einem Beschluss des Ausschusses des Landtags vom Vorjahr, in dem verordnet wurde, dass künftig die Offiziere, vom Hauptmann bis zum Fähnrich, anstatt Naturalien für ihre Pferde Geld erhalten sollten. Ein Hauptmann erhielt 15 Gulden pro Monat, ein Ober-/Unterleutnant oder ein Feldpriester 10 Gulden, ein Fähnrich 8.
Diese Regelung wurde durch einen Beschluss aus Wien ergänzt, nachdem Offiziere, die kein Pferd besaßen, dennoch 3 Gulden monatlich bekommen sollten.
Wie weit man mit diesem Geld kam, konnte unter Kriegsbedingungen stark schwanken – man bekam hierzulande 1794 noch knapp über einen Gulden noch 100kg Heu, 1799 musste man für dieselbe Menge bereits drei Gulden aus der Tasche holen. Wenn man nun bedenkt, dass ein Pferd (auch hier ergeben sich je nach Größe natürlich beträchtliche Unterschiede) rund 15kg Heu am Tag verbraucht, konnte es bei diesen Schwankungen rasch eng werden.
(Signatur Akt-5083)