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Stadtteilwappen Wilten (II.)

Stadtteilwappen Wilten (II.)

Ende des 20. Jahrhunderts wurde den Innsbrucker Stadtteilen Stadtteilwappen zuerkannt. Dies geschah, da durch die Eingemeindungen manche Stadtteile bereits ein Wappen hatten, viele jedoch nicht. Daher entwarf der damalige Direktor des Innsbrucker Stadtarchivs Franz-Heinz Hye in der Zeit von 1989 bis 1995 neue Stadtteilwappen. In dieser Serie wird immer eines der 18 Stadtteilwappen Innsbrucks vorgestellt, dabei wird chronologisch vorgegangen. Da die Tiroler Landesregierung nur an Gemeinden ein Wappen verleihen kann, handelt es sich bei den Stadtteilwappen um inoffizielle Wappen.

Blasonierung: In blauem Feld eine auf einem grünen Schildfuß stehende Rundkapelle, zu beiden Seiten flankiert von einem roten Zelt.

Die Gemeinde Wilten wurde bereits im Jahr 1904 eingemeindet. Auch sie führte bereits ein Wappen, auf das für das Stadtteilwappen zurückgegriffen wurde. Der älteste Nachweis dieses Wappens findet sich als Abdruck des Gemeindesiegels auf einem Schriftstück aus dem Jahr 1867. Eine offizielle Verleihung fehlt allerdings auch bei diesem Wappen. Die Rundkapelle in der Mitte des Wappens ist St. Bartlmä, ein Rundbau aus dem 13. Jahrhundert, der im Zweiten Weltkrieg bis auf die Grundmauern zerstört, in den 1980er Jahren aber restauriert wurde und heute noch steht. Die Bedeutung der Zelte ist nicht bekannt. Heute ist dieses Wappen beispielsweise als Mosaik auf der Leopoldschule, dem ehemaligen Gemeindehaus Wiltens, zu sehen.

Das ehemalige Gemeinde- und heutige Stadtteilwappen hat aber keinerlei Verbindung zum Wappen des Stifts Wilten. Dieses zeigt in Rot eine grüne, mit einem silbernen Balken belegte, leicht eingeschwungene Spitze, rechts einen silbernen Rost, links drei silberne Steine. Hier stehet der Balken für das Wappen des Riesen Haymon, der Rost weist auf den Hl. Laurentius, die Steine auf den Hl. Stephanus hin. Eine bekannte Darstellung dieses Wappens ist auf dem Grenzstein an der alten Grenze zwischen Innsbruck und Wilten an der Ecke Maximilianstraße und Maria-Theresia-Straße.

Neujahrsentschuldigungskarte für das Jahr 1890 mit den Wappen der Gemeinde und des Stifts Wilten (StAI, Neujahrsentschuldigungskarten, Bi-k-1-1890-1).

Titelbild: StAI, Div-47-19
Autor: Gregor Dohle

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Ich habe einmal die von Dr. Hye geäußerte Vermutung gelesen, daß die Zelte das römische Lager Velsidena versinnbildlichen sollen. Nicht aus der Luft gegriffen, aber eben ohne historische Dokumentation.
    Schon verwunderlich, dass die Erinnerung daran verloren gegangen ist.

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