Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck auf Reisen_Teil 3

Es gehen nicht nur die Mitarbeiter:innen vom Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck auf Reisen, sondern auch Objekte aus der Sammlung machen sich immer wieder als Leihgaben auf den Weg.

Ein beliebtes Reiseziel ist das Rabalderhaus Schwaz. Dort wird momentan die Ausstellung „Ansichtssachen 1502 – 2024“ gezeigt, die zwei Jubiläen thematisiert, die Stadterhebung von Schwaz im Jahre 1899 und die Eröffnung des Museums „Kunst in Schwaz“ im Rabalderhaus hundert Jahre später im Oktober 1999.
Die Geschichte von Schwaz wird anhand von Objekten der Kunst nacherzählt.

(Rabalderhaus Schwaz)

Einen Beitrag dazu leistet unsere Leihgabe „The box V“ von Gregor Sailer, die 2014 entstand. In der gleichnamigen Serie setzte sich der Künstler mit der unterirdisch gebauten Messerschmitthalle in Schwaz auseinander. 1995 schuf Arno Gisinger erstmals eine künstlerisch fotografische Dokumentation über diesen Ort.

Während der beginnenden schweren Bombardierung im Zweiten Weltkrieg plante das NS-Regime kriegswichtige Fabriken unter Tag zu verlagern. In Schwaz eigneten sich die bestehenden Bergwerksstollen für die unterirdische Verlegung der Messerschmitt-Werke Kematen und Ratingen, die als Zulieferbetriebe für den Flugzeughersteller Messerschmitt in Augsburg dienten. Kriegsgefangene, die im Lager Oradour untergebracht wurden, mussten unter unmenschlichen Bedingungen das bestehende Stollensystem in Schwaz zu einer mehrgeschossigen Fabrikhalle ausbauen. Im Dezember 1944 begann die Produktion der Leitwerke für das erste Kampfflugzeug der Welt mit Strahltriebwerktechnologie, der Me 262.

Nach dem Einzug der Alliierten sprengten die französischen Besatzer 1947 Teile der Anlagen.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Gregor Sailer, The box V, Schwarz-Weiß- Print, 2014)