Solides Handwerk
Vermutlich blicken wir heute auf eine typische Szenerie einer Baustelle im Wiederaufbau, wenn es nicht um die großen Maschinen geht. Hier finden wir keine Kräne, Bagger und andere Maschinerien. Das einzige Technische ist die Mischmaschine. Die Scheibtruhe, einer der wichtigsten Erfindungen überhaupt, finde ich, hat natürlich noch keine Luftreifen, sondern solide Eisenräder.
Ich will den (erhofften) Erläuterungen von Herrn Ing. Roilo nicht vorgreifen, aber mich wundern die Abstützungen aus ganzen Baumstämmen, die irgendwie bis in die tragenden Mauern führen. Und wie wird die Wand unten aus Ziegeln unter dem wohl beschädigten Haus eingefügt? Das würde im Umkehrschluss bedeuten, dass das Gebäude akut einsturzgefährdet war, oder? Und wo werden die Flusssteine eingebaut? Bei allem Respekt vor dem handwerklichen Können der Arbeiter frage ich mich, ob und wie die Böden in den Wohnungen sich nach Fertigstellung der Arbeiten gesenkt oder gehoben haben. Wie viele Jahre es wohl dauert, bis sich so ein Haus dann endgültig gesetzt hat?
Rechts hinten ein großer Stapel von geputzten Ziegeln, die auf eine zweite Nutzung warten.
Die beiden Mander hinter der Maltertruhe sind mit zeittypischer Schutzkleidung ausgestattet. Die Zeit war wohl noch zu schlecht, um eine flüssige Jause stehen zu haben.
Aber abseits der technischen Fragen wollen wir natürlich erheben, wo sich diese Szenerie ereignet haben dürfte.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck; Ph/A-8-120)
https://innsbruck-erinnert.at/manche-moegens-schwer/