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Seiner Majestät Unterseeboot (II.)

Seiner Majestät Unterseeboot (II.)

Wie Frau Stolz in ihrem Kommentar schon vorgegriffen hat, machte das Unterseebot U-5 nach seinem kaum bemerkten Stapellauf durchaus Schlagzeilen.

In der Nacht vom 27. Auf den 28. April 1915 torpedierte U-5 den französischen Panzerkreuzer Léon Gambetta und versenkte mit zwei Torpedos das über 12.000 Tonnen verdrängende Panzerschiff. Der Kreuzer sank so schnell, dass kaum Zeit zur Evakuierung blieb; über 600 Matrosen fanden den Tod. Der Bericht des Pilsner Tagblattes bemerkte mit erstaunlicher Selbstreflexion: „Erfüllt uns dieser neue schwere Verlust der französischen Marine – solche Barbaren sind wir wirklich schon geworden – mit hoher Genugtuung und aufrichtiger Freude, so steigern sich diese Gefühle zu hellem Jubel bei dem Umstande daß ein österreichisch-ungarisches Unterseebot es war, welches den Franzpsen ad oculos demonstrierte, wer denn eigentlich noch immer Herr in der Adria ist“

Die „kecken Nussschalen“, wie derselbe Artikel die Unterseeboote der k.u.k. Marine nennt, erfüllten die Zeitungen mit viel Optimismus für die Aussichten der Marine, auch wenn sie den Kriegsverlauf zur See nicht entscheidend beeinflussen sollten. Von Trapp, der zu diesem Zeitpunkt bereits auf eine nicht wenig beeindruckende Karriere in der Marine zurückblicken konnte, wurde von der Presse mit Ruhm überschüttet. Hier zu sehen ist von Trapp mit seiner Gattin Agathe, geborene Whitehead, die Enkelin von Robert Whitehead, dem im ersten Artikel bereits erwähnten Erfinder des ersten selbst getriebenen Torpedos.

Wo Georg Ludwig Ritter von Trapp sich aufhielt, als er sich ein wenig Urlaub in Innsbruck gönnte, wie Frau Stolz bereits bemerkt hat ist leider nicht bekannt. Die Ritter von Trapp sind jedoch nicht mit den Grafen von Trapp verwandt, dem Adelsgeschlecht, das im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt wird und dem im Innsbruck das Palais Trapp und das Trapp-Schlössl gehören. Die Ritter von Trapp begannen ihren Aufstieg in den Adelsstand im 19. Jahrhundert, als der Vatter des hier behandelten Kapitäns den Orden der Eisernen Krone erhielt und damit in den erblichen Ritterstand erhoben wurde.

(Abbildung aus Wiener Bilder, 9. Mai 1915)

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