Zwei Autos statt einer Spaziergängerin: Mit den Augen des unbekannten Fotografen XXIV
Das Jahresende ist ja häufig eine Zeit des Rückblicks und des Ausblicks. Beides trifft auch ein bisschen auf diesen Beitrag zu. Kommt Ihnen diese Perspektive bekannt vor? Wir hatten sie bereits Anfang Dezember, allerdings auf einer über 100 Jahre alten Aufnahme. Ich habe mich damals mit dem Abschied der Vetters aus Imst und kaum mit dem Bild an sich beschäftigt – wozu mir auch die Kompetenz fehlt. Hierzu sind andere berufener, insbesondere Manfred Roilo von unserer Außenstelle Imst, dessen informative und augenzwinkernde Nachricht ich mit Ihnen teilen möchte:
„Bin gerade vorher übers ‚Gstoag‘ gefahren und habe versucht, ein ähnliches Bild zu schießen. Von der jetzigen Straßenmitte aus habe ich es nicht gewagt, da wäre ich wahrscheinlich schon im Krankenhaus Zams gelandet! Gut, dass hier eine Ausweiche ist – wahrscheinlich war das früher die alte Fahrbahn, sodass ich eigentlich doch wieder in der Mitte der damaligen Straße stand.
Die Randgesimse mit den Leitschienen wurden erst in den letzten Jahren errichtet, bis dahin bestand noch die alte (wohl mehrmals restaurierte) Randsicherung. Auf der Ausweiche wurde sie beibehalten.
Die Berge haben sich gottseidank nicht verändert, der Inn (Verbauung, Begradigung, Imsterauer Innbrücke) und die Imster Au (Pfeifer Holzindustrie, Tiwagsiedlung, auch Felder) leider schon. Am Hangfuß sieht man auch ein Stück der Autobahn. Vielleicht noch ein Detail: Damit die A 12 Platz hat, musste der Inn auf mehrere hundert Meter nach Süden verlegt werden.“
(E-Mail von Manfred Roilo, 11. Dezember 2020)
Für den direkten Vergleich noch einmal das damalige Foto. Die Gegenüberstellung damals – heute ist wunderbar gelungen, danke! Eine Frage stellt sich mir noch: Was geschah mit den Leitungen? Liegen die inzwischen unter der Straße?
(Fotos: Manfred Roilo; StAI, Ph-Pl-621)