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Perlachia Augsburg Zu Gast In Innsbruck. Teil 1

Perlachia Augsburg zu Gast in Innsbruck. Teil 1

Der Perlachia Faschings- und Gesellschaftsverein gehört neben dem Augsburger Carneval Verein (ACV) zu den ältesten Faschingsvereinen in Augsburg. Der „Schlachtruf“ der Perlachia lautet: „„Lach am Lech, Lach am Lech, Lach am Lech“.

Am 7. Februar 1971 besuchten 300 kostümierte Vereinsmitglieder zusammen mit dem Augsburger Oberbürgermeister Wolfgang Pepper Innsbruck. Sie trafen mit einem Sonderzug der Deutschen Bundesbahn am Innsbrucker Hauptbahnhof ein. Die Tiroler Tageszeitung vom 8. Februar 1971 berichtete über dieses Ereignis unter anderem Folgendes:

„Am Sonntag um 11.40 Uhr startete in Augsburg ein Sonderzug der Deutschen Bundesbahn in Richtung Garmisch-Partenkirchen – Innsbruck. Insassen: Rund 300 festlich und gschnasig gekleidete Narren der Faschingsgesellschaft „Perlachia“ in Begleitung des Faschingsprinzen Heiner I. und der Prinzessin Gaby, des Präsidenten der „Perlachia“ sowie des Oberbürgermeisters der Stadt, Wolfgang Pepper. Im Tanzwagen und in den Zugsabteilen reiste auch eine knusprige Fracht mit: zehn „Zirbelnüßchen“. Diese
weiblichen Zirbelnüßchen sind des Faschingsprinzen Sexy-Garde. […] Der Name „Zirbelnüßchen“ erinnert an das Wappen Augsburgs. Es zeigt einen Pinienzapfen. Unter diesem Zeichen ist einst eine römische Legion über den Fernpaß an den Lech marschiert.“

Das Titelbild zeigt die bunte Faschingsgesellschaft beim Marsch durch die Maria-Theresien-Straße. Auf dem nächsten Bild sieht man ein paar „Zirbelnüßchen“, die gut gelaunt am Innsbrucker Hauptbahnhof vorbeiziehen.

(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-9407, Ph-9406)

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare
  1. „Unsre Preise sind geschmolzen“ verheißt das Tyrol nach einer Lautverschiebung von A auf O.

    Nett auch neben dem herzerfrischenden Anblick der Zirbelnüßchen (dirty old man) die Erinnerung an das schwungvoll geschriebene „Reisegepäck“ und „Expreßgut“. Die Übergabe eines Koffers im Tausch mit einem zeitvermerkten Nummernzettel war ein ernstes Ritual, welches an einem langen Budel ablief, und beim kaum geglaubten Wiedererhalt des Gepäcks mit billigen Schillingen abgeschlossen wurde.

    Ob man heute noch von einer „Sexy-Garde“ schreiben dürfte? Eher von „hilflos dem Willen der Männerwelt unterjochte Sklav*innen“. Wir sind ja so schrecklich ernst und papiermoralisch geworden. Beim vorgeschriebenen Gendern nach allen Richtungen beißt man sich an „Zirbelnüßchen“ aber die Zähne aus. Sind jetzt auch schon über 70, die jungen Damen, und träumen von der Zeit, als man den sicher oft bemühten Reim von Nüßchen auf Küßchen einer Verifizierung unterzogen hat. Doch doch.
    Trivia: Faschingsdienstag war damals am 23. Feber.

  2. Verehrter d. o. m., wieder einmal habe ich mich köstlich amüsiert und bei der Schilderung zur Gepäckabholung sofort an Ihre Geschichte vom Garderobenchef Bolzer in der UB denken müssen. Einfach erheiternd!

    1. Der verehrte Herr Bolzer ist tatsächlich in der Gepäckaufbewahrung/Ausgabe in die Lehre gegangen. Da er mit seinem Mitteilungsbedürfnis aber immer wieder Schuld daran war, dass Reisende die Abfahrt ihres Zuges versäumten, wurde er in die Unibibliothek versetzt.

      Eingefadelt hat das angeblich ein Ministerialrat, der dem Direktor der UB nicht ganz freundlich gesinnt war (das vom Herrn Rat herausgegebene Buch „Die Dringlichkeit von Schriftstücken in Abhängigkeit von der Dicke der Staubschicht“ konnte nicht aufgefunden werden) und diesem einen Tuck antuen wollte. Auslöser war wieder einmal ein Rätsel aus Bolzers Mund, dessen Lösung dem Herrn Rat erst eingefallen ist, als er schon im Abteil erster Klasse Platz genommen hatte. Er verließ noch einmal den Zug um Herrn Bolzer die Lösung zu präsentieren, da ein Pfiff – und der Zug fuhr ohne ministerielle Besetzung ab, Wenigstens war der Inhalt der im ZUg gelassenen Aktentasche so unwichtig, dass niemand daran dachte sie zu stehlen. Was den Ministerialrat auch wieder ärgerte.

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