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Nachdenken Im Mentl-Areal

Nachdenken im Mentl-Areal

In der Anfangszeit des pragmatischen Weges von Wilten als Ortsteil der stark wachsenden Gemeinde Innsbruck meldete sich früh der Gestaltungsdrang des Stadtbauamtes und man schlug vor, in das bahnhofsnahe Gassen- und Gstettengewirr südlich der Heiliggeiststraße so etwas wie Struktur und Ordnung zu bringen.

Schon im März 1905, kein Jahr nach der Großdorf&Kleinstadtehe, lag dieser Plan des magistratischen Baurates Eduard Klingler vor (hier interaktiv zu sehen). Sein Charme liegt im Detailreichtum der Aufzeichnung inklusive der bis heute gültigen Wiltener Katasternummern und der Vielzahl an später umgesetzten oder nicht realisierten Verbesserungsvorschlägen. Zu glätten gab es viel. Enge Gassen ohne Gardemaß, organisch gewachsene Hallen, verwinkelte Werkstätten und pragmatische Hinterhofbauten liessen meist architektonischen Ehrgeiz vermissen. Viel davon könnte heute Teil eines jungen Handwerker:innen- und Kreativenviertels sein, leider steht hier nun die Betonsemmel des Edith-Stein-Wegs und wartet (so ein Tagtraum des Autors dieser Zeilen) auf ihren Abriss, für den sich mithelfende Architekturstudent:innen zwei Praktikumspunkte erwerben können, wenn sie geloben, nie einen so aus dem Feng-Shui gefallene Bau zu ersinnen.

Wieder begegnet uns die nie geschlagene Verbindung Gaismair-Straße (damals Schulgasse) zur Mentlgasse, (vulgo Henriettengassl, weil es später Frau Stepanek noch vermissen würde). Umgesetzt wurde allerdings der viele Jahre namenlose Stich weiter zur Heiliggeist-Straße , heute Ilse-Brüll-Gasse genannt. Der Sparmarkt-M-Preis-Bypass ist auch eingezeichnet, der wurde zum Glück nie gelegt. Wie so oft wird von den Planern das Verbreitern der Straßen eingefordert, bei vielen Häusern der Leopoldstraße hätten die Fronten um zwei bis drei Meter zurückweichen sollen um die gewünschten Mindestbreiten für Verkehrswege zu ermöglichen.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Herr Hofinger – Ihr Namensvorschlag für diese grundvernünftige Gasse auf dem seit über 100 Jahren in der Schublade verschwundenen Plan ehrt mich zwar sehr –
    – aber paßt mein Vorname (ererbt von der in Prerau/Mähren geborenen Großmama) denn überhaupt nach Innsbruck?
    Ja – in Wien – da gibts ja das „BRG und BORG W 15“ am Henriettenplatz – da paßt mein Biedermayername hin!
    Aber in Innschbrugg… und ohne irgendwelche „Verdienste um die menschliche Gesellschaft“???
    (Allerdings wär das Gaßl eine gute Abkürzung vom südwestlichen Wilten zum Hauptbahnhof gewesen und nicht nur zur Schul‘- oder?)

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