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Map Stories: #Ulfiswiesendämmerung 1

Map Stories: #Ulfiswiesendämmerung 1

So wie gestern nur einen halben Stadtpan einzustellen, gehört sich nicht, also folgt hier sogleich das anschließende Blatt 3 des 1950er-1952er Unternehmens, die Nachkriegswelt der Innbrückenanwohner:innen darzustellen (Blatt 1 und 2 enthalten praktisch nur die Karwendelgebiete).

Zu den Spätfolgen des Zweiten Weltkriegs gehörte auch die Entscheidung der französischen Besatzungstruppen, die Ulfiswiese aus einem leicht hochwasseranfälligen Feuchtgebiet in einen außerhalb der Stadt gelegenen Flugplatz zu verwandeln. Zunächst nur mit ein paar Bauten entlang der Kranebitter Allee auf den Flächen, die vom Reichsministerium für Luftfahrt 1938 und den Jahren danach in komplexen Enteignungsverfahren unter nationalsozialistischem Halbzwang zu Spottpreisen aus Höttinger Bauernbesitz herausgequetscht worden waren. Dazu haben sich im Wiener Staatsarchiv und im Bezirksgericht Innsbruck einige interessante Dokumente erhalten, die bei nächster Gelegenheit einer eigenen Serie zur Donnervogel-drangsalierten Stadtentwicklung vorgestellt werden sollen. In der 1950er Plangrundlage (hier interaktiv zu sehen) ist die kurze Rollbahn noch Fiktion, die man für den Ausbau zu einem echten Flughafen einstweilen mitdachte.

Schon oft angesprochen, aber hier besonders schön zu sehen ist die rasante Entwicklung der Karwendelbahnkurve. Die Baracken des Ausländerlagers liegen alle noch bewohnt in der Kurve selbst, links davon sind die Am-Gießen-Kleinhäuschen entstanden und auch die Heilig-Jahr-Siedlung wird nachgetragen. Zahlreich sind in diesem Plan die Streichungen der Hausnummern, speziell in der Lohbachsiedlung; die Detailkarte zu diesem Ausschnitt in 1:5000 (hier interaktiv zu bestaunen) zeigt alle schrägen Nummern des Lohbach-, Hörtnaglsiedlungs- und Allerheiligenhöfe-Durcheinanders.

Praktisch bei jedem Haus steht die Nummer in schöner Schablonenschrift mit dabei; bei dem veritablen Nummernchaos, das sich zu dieser Zeit auf den Hügeln von Allerheiligen ausgebreitet hat, eine wichtige Quelle für Rückbestimmung von Adressen wie Allerheiligenhöfe 3 oder 11, die von 3a bis 3z und 11a bis 11z alle vergeben waren. Auch die Adressen in Hötting-Umgebung und Kranebitten-Umgebung sind nach geografischen Kriterien nicht zu finden. Hier wieder einmal ein Hinweis auf das Häusermeer Peter Helfers, der für alle diese Adressen eine langjährige Hausnummernreihe rekonstruiert hat.

Eine Quelle noch zur Frage, wo denn die Ulfiswiese genau liegt oder genauer gesagt lag. Zu Zeiten des Franziszeischen Katasters schon von der Kranebitter Allee zweigeteilt, wird der Name nicht weniger als vier Mal auf dem Plan genannt; eigentlich „alles“ nördlich des Inn rund um Tiergarten und Pulverturm.



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