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Manege Frei_Teil 2

Manege frei_Teil 2

Offensichtlich war es nicht so leicht, den Standort des Zirkus Sarrasani in Innsbruck zu erkennen. Deswegen gibt es einen weiteren Hinweis. Zwei Kunstreiter zeigen vor einem großen Publikum im Freien ihr können. 120 Pferden gehörten zur Menagerie des Zirkus.

Einer der Männer könnte der Spanier José Moeser (1902 – 1968) sein.

VENDUE – Cirque Rancy 1856 1946 José Moeser – Atelier Hinotte | Boutique Clouet

Kommt Ihnen der Name spanisch vor? Mit Recht. José Moeser stammte aus Breslau. Zum Image eines heißblütigen Pferdeartisten passte besser das sonnige Spanien als Polen.
Im Jahr 1938 trat er im Zirkus Sarassani auf und wurde für sein hervorragendes reiterliches Können von der Presse namentlich gelobt. Mit seinen Schimmeln Sultan und Goldpage begeisterte er das Publikum. Weitere Engagements hatte der Schaureiter im Ronacher sowie beim Zirkus Fényes und Busch.

Wo schlug der Zirkus Sarrasani 1939 seine Zelte in Innsbruck auf?

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Nachlass Dr. Walter Fischer, 06_70_04-0161-2, 1939)

Dieser Beitrag hat 13 Kommentare
  1. An der Furt bzw. zur Reichenauerstraße hin (ungefähr gegenüber der einmüdung Mitterhoferstraße)
    Das Haus mit dem Türmchen ganz rechts ist Reichenauerstraße 26

      1. Jetzt, liebe Frau Ursprunger, bitte ich noch um Aufklärung, was und wo in dieser Zeit „das Messegelände“ war!
        Wo der Zirkus Sarrasani 1939 war, habe ich bereits in https://innsbruck-erinnert.at/manege-frei_teil-1/ (mein Eintrag vom 6.11.2024 23:32) dargelegt.
        Das Titelfoto dieses Beitrages bestätigt das auch, denn die Häuserreihe im Hintergrund gehört eindeutig zu den sogenannten „Heimstätten“ (zumindest haben sie bei uns früher so geheißen). Es sind das die südseitigen Häuser der Reichenauerstraße zwischen der Pembaurstraße und der Kravoglstraße (Reichenauerstraße 34 bis 54). Herr Schönherr sieht das auch so (wenn man davon absieht, dass Nr. 26 ein Flüchtigkeitsfehler war).

      2. Ich möchte nun dieses „Messe-Vergnügungsparkgelände“ bzw. „Oktoberwiese“ der 30er Jahre und den Standort von Sarrasani 1939 noch etwas einengen: Nordseite der Reichenauerstraße zwischen Haus Pembaurstraße 9 und Reichenauerstraße 33 (Blaasvilla)

      3. Wobei sich das verfügbare Gelände sicher bis zur Sill (Kärntnerstraße) erstreckte. In den Innsbrucker Nachrichten gibt es ein weiteres Bild mit Blick nach Norden. Davon gäbe es sicher etwas Schärferes im Stadtarchiv. Im Hintergrund müsste man den Schlachthofblock sehen
        https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ibn&datum=19390418&seite=3&zoom=33&query=%22Sarrasani%22&ref=anno-search
        Wie man in den Innsbrucker Nachrichten mehrmals in den Ausgaben vom April 1939 lesen kann, erfolgte die Zufahrt nur von der Reichenauerstraße her, bis hierher gab es auch Sonderregelungen für die Buslinie 2 Pradl, sowie Fahrradabstellplätze. Die Kärntnerstraße war für den gesamten Verkehr gesperrt.
        Mit dem Luftbild 1940 hat man eine schöne Übersicht über das damals verfügbare Gelände, ich glaube, man sieht sogar noch den Standplatz des Zeltes – oder?
        Frau Stepanek hat schon auch recht: Es war der Bereich der heutigen An-der-Furt Häuser! Ja, wenn der Heini noch leben würde, der könnte uns sicher noch mehr erzählen, gell, Frau Stepanek!

        1. Sie, Herr Roilo, da bin ich mir nicht sicher. Mein Mann war Jahrgang 1932 – ob es das damals neben Geschäft, Garten, Obstanger und Geflügelhaltung (Hühner, Zwerghendln, 2 Gänse, Enten noch anfangs zu „meiner“Zeit) zeitlich „getragen“ hätte, mit einem so kleinen Buben einen Zirkus zu besuchen? Erzählt hat er jedenfalls nichts davon –
          – auch wenn er natürlich – wie allgemein bekannt – ein mords Tierfreund war und ihm das sicherlich gefallen hätte…

          1. Aber eine andere (gerne verdrängte) Erinnerung ist langsam wieder emporgebrodelt. Das war so Mitte der 70-er Jahre – als von unseren dreien noch keines in der Volksschule war.
            Wie dieser Zirkus hieß, der damals auf der alten Pradler Bruggn und die ganze Allee herunter seine Plakatständerlen aufgestellt hatte (die eine gute Woche später immer noch da standen) – also, wie er hieß, weiß ich nicht mehr.
            Das Zelt war aufgestellt im Kreuzungsbereich Egerdach- Kravogl- Klappholzstraße.
            Wir saßen also zu 5 – nicht allzu hoch! – auf der Tribüne – als es einem von unseren dreien gelang, blitzschnell unter der Sitzfläche durch sich hinab auf den Boden gleiten zu lassen und dann unter dem Saum der Zeltplache hindurch ins Freie zu schlüpfen….
            Ja.
            Der Heini hinterher…. doch, er hat ihn einfangen können … und als er mit diesem Kinde (aber auch! …nur die Erziehung!!!) wieder zurückkam, durfte er dann – gaaaanz vorne im Sperrsitz mit dem Kinde am Schoß – Platz nehmen. Ja.
            Wissen Sie, daß ich das ganz verdrängt hatte – und plötzlich waren die Bilder wieder da – und daß wir durch die Egerdachstraße hin – und über die Reichenauerstraße zurückgegangen sind – was mit drei noch nicht schulpflichtigen Kindern in der fortschreitenden Abenddämmerung als endloser mühsamer Hatscher in Erinnerung geblieben ist?
            Es ist möglich, daß sich Heini zu diesem Luxus entschlossen hat, weil er selbst, zwar nicht genau hier, aber eben nicht weit von hier, selbst einen Zirkus besucht hat – und weil er den Kindern auch ein so schönes Erlebnis bereiten wollte – aber……

          2. Noch eine „Pradler Zirkuserinnerung“ (schon geschrieben- ber bisher nicht aufgetaucht):
            Bei der Sprechstunde in der Volksschule Pradl 1 fragte mich die Klassenlehrerin, Frau Margarethe
            E l l e r:
            „Sagen Sie einmal – stimmt das, daß Ihr Gatte die Tomaten mit Elefantenmist düngt?“,
            was ich ihr grundsätzlich bestätigen mußte.
            „Und wo bekommt er den her?“
            Ja, des Rätsels Lösung:
            Am Ende des jeweiligen Gastspiels wurden die Zirkuselefanten die Reichenauerstraße herauf an unserem Haus vorbei und durch die Pradlerstraße weitergetrieben, bis sie dann über die Gaswerkstraße, den Rapoldipark und das Westende der Hallenbadbrücke gleich zum Frachtenbahnhof einbiegen konnten, wo sie ihren Waggon besteigen konnten.
            Ja, und der eine – oder der andere – Elefant hat halt vor unserem Haus unversehens einiges verloren…
            Und – Herr Roilo wird jetzt nicken und sagen „Das kann ich mir vorstellen“ – mein Gatte war auch schon mit Schubkarren, Rechen, Schaufel und Reisigbesen unterwegs – weil d a s kann man ja nicht lassen, gell! –
            um diese wertvollen Hinterlassenschaften zu sichern und unserem Misthaufen zuzuführen…
            Ja – grundsätzlich wurden unsere Paradeiser tatsächlich a u c h mit Elefantenmist gedüngt!

    1. Das „Übersehen“ war gestern, zu später Stunde, eigentlich an Frau Ursprunger und ihrer nochmaligen Frage wegen des Standortes gerichtet. Einen Tag später, wieder zu später Stunde, verzeihe ich großmütig Allen, auch Frau H. 😉

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