Lieke forscht II – Balthasar Hunold
Erinnerungsstücke von Josef Pembaur 1/4
Dieses Portraitfoto ist ein Trödelmarktfund. Wir sehen den Volksdichter Balthasar Hunold um 1883. Wahrscheinlich hat diese Kabinettkarte Josef Pembaur dem Älteren gehört, denn auf der Rückseite steht in Bleistift geschrieben:
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Museumskustos und Dichter B Hunold
„Innsbrucker Spaziergänge„
von dir […?]
[…? …?]
Notitz von […?]
Dr. J. Pembaur
Hinweise zu den Fehlstellen sind gerne Willkommen!
Balthasar Hunold wurde 1828 in Oberumen (Schweiz) geboren. Er lebte in armseligen Verhältnissen, arbeitete als Hirtenbub und später als Weber und als Hausierer mit Alpenkräuter. Mit 15 Jahren wurde er Schulmeister in seinem Heimatdorf.
1848 kam er nach Innsbruck, wo er fünf Jahre am Gymnasium studierte. 1853 wurde er Skriptor am Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, dank der Vermittlung von seinem Mentor Adolf Pichler. Die Stelle war frei geworden und Hunold beherrschte mehrere Fremdsprachen.
1877-1884 war er Kustos des Ferdinandeums. Am 28. Juni 1884 kehrte Hunold schwer krank in die Schweiz zurück. Neun Tage später starb er in seinem Geburtsort. Balthasar Hunold wurde nur 56 Jahre alt.
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Der in Innsbruck geborene Josef Pembaur (1848-1923) war unter anderem Dirigent, Komponist und Musikpädagoge, sowie Lehrer für Gesang, Musiktheorie, Klavier und Orgel. Er leitete diverse Chöre und Gesangsvereine, wie zum Beispiel der Tiroler Sängerbund und die Innsbrucker Liedertafel. 1875-1918 war er Direktor der Innsbrucker Musikschule. Als 1912 die Schule zu klein geworden war, wurde durch seine Bemühungen ein neues Gebäude gebaut: das jetzige Konservatorium.
Ein Beitrag von Lieke Boumans-Willems
Quellen:
https://orawww.uibk.ac.at/apex/uprod/f?p=LLW:4:0::::P4_ID:296;
https://literaturtirol.at/lexikon/296
[Balthasar Hunold, Innsbrucker Spaziergänge (F.J. Gaßner & Comp Innsbruck 1883)].Fotos: Privatbesitz Lieke Boumans-Willems