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Krieg Und Frieden

Krieg und Frieden

Als dieses Plakat in Innsbruck im Mai 1915 angeschlagen wurde, hatten die Bürger und Bürgerinnen, die aufgerufen wurden, noch mehr Geld in die Kriegsanstrengungen zu investieren, bereits beinahe drei Jahre Krieg hinter sich. Der Autor des Aufrufs tat sein Bestes, den Kriegsverlauf für die Mittelmächte in gutem Licht darzustellen, wobei die Realität hinter künstlerischer Freiheit auch etwas hintenanstehen musste – die Wahrheit ist bekanntlich ja immer das erste Opfer des Krieges. So war Russland schon abgeschrieben, obwohl der Friedensvertag von Brest-Litowsk noch zehn Monate entfernt lag, während der Kriegseintritt der Vereinigten Staaten im April keinerlei Erwähnung fand.  Aber man musste schließlich kreativ werden, um den Bürgerinnen und Bürgern noch mehr Geld für den Großen Krieg aus der Tasche zu leiern.

Dabei verstrickte sich der Schreiber allerdings in einen gewissen Widerspruch. Auf der einen Seite wurde der Krieg für bereits gewonnen erklärt: „Die Entscheidung im Weltkriege ist so gut wie gefallen, zu unseren Gunsten!“ Auf der anderen kam es auf jeden Heller an: „Niemand bleibe zurück! Keiner verlasse sich auf andere! Auf jeden kommt es an! Jeder tue selbst mit und werbe hiefür bei seinen Bekannten!“

(Signatur Pt-5455)

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