Kasperltheater – einmal anders
Auch wenn es schon lange her ist: Kasperl und Pezi und Strolchi sind sogar mir noch eine blasse Erinnerung. Wer es genau wissen will: https://de.wikipedia.org/wiki/Kasperltheater_(Fernsehsendung). Die Geschichten waren furchtbar aufregend, aber nicht immer von größter inhaltlicher Bedeutung. Über den pädagogischen Wert kann ich nichts sagen, aber ich bin – zumindest bis jetzt – noch nicht zum Serienmörder geworden und habe auch nichts dergleichen in Planung.
Unser heutiges Titelbild führt uns in die Volksschule Dreiheiligen im Jahr 1966. Was wir hier sehen ist kein normales Puppenspiel oder Kasperltheater. Das ist ein Akt der Verkehrsehrziehung. Das Spiel soll den kleinen Zuschauern offenbar die Verkehrsschilder erklären und näherbringen.
Was sich mir aber nicht ganz erschließen will, ist, wie das rassistisch bedenkliche Bühnenszenario die links und rechts dargestellten Verkehrsschilder erläutern soll. Aber das ist wohl die Kunst der PuppenspielerInnen hinter der Bühne.
Oder war jemand dabei und kann davon berichten?
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck; Ph-4285)
Ich war ja erst drei Jahre später an besagter Schule und da war es dem Kasperl wohl auch schon genug. Ob Zauberer Schurrimurri Verkehrsunterricht betrieben hat, wage ich zu bezweifeln, eher kam wohl nach dem Theater der selbe freundliche, stark übergewichtige Verkehrspolizist in Uniform, der auch noch meinen Jahrgang aufgeklärt hat: „schau rechts, schau links, schau gerade aus, dann kommst du sicher gut nachhaus“.
Den Kasperl hätt ich allerdings auch gerne gesehen.
Ja oder: „Bei rot kannst gehn, bei grün bleib stehn, bei gelb habt acht – so wirds gemacht“. Oder so…
Mei der Kaschperle ! I hör ihn heut no: (in hohem Diskant): „Groooßvatiii…“ Als ich noch Ministrant in der Schutzengelkirche war, durften wir beim Pfarrer im Widum immer Kasperle im Fernsehen ansehen, immer Mittwoch um 17.00 Uhr. Irgendwann kamen dann auch noch Lassie und Fury hinzu (Sendezeit weiß i aber nimmer). Fury hör i auch heut no, wie der kleine Bub am Anfang (heut würde man sagen: bei der Signeschn) schreit: „Fjuuuuuuuuuuuriiiiiiiii !!!). Und dann galoppiert der stolze schwarze Hengst daher, als gäbe es kein Morgen. Das hat sich bei mir so ins Hirn einibrennt, daß i heut, immer noch wenn i a Pferd seh, auch so schreien muß: „Fjuuuuuuuuuriiiiiii, Fjuuuuuuuriiii !!!). Mei Frau schämt sich dann immer, weil alle Leut herschauen, aber i kann nit anders, krieg des auch wahrscheinlich nimmer los.