Indoor-Rätsel
Auch wenn das Foto nur schnell geknipst wurde und leider nicht von allerbester Qualität ist – wer kann erkennen, in welchem wunderschönen Hauseingang ich mich hier in archivischer Mission unterwegs war?
Herr Rangger hat das Rätsel gelöst – es handelt sich um den Eingang der Glasmalerei in der Müllerstraße.
(Foto: Hanna Fritz)
Am Gewölbebogen könnte der Satz „Alles zur Ehre Gottes“ stehen.
Der Apostel Paulus schreibt im 1. Brief an die Korinther 10,31:
„Was ihr auch tut, das tut alles zu Gottes Ehre.“
Das könnte auf einen kirchlichen Eigentümer des Gebäudes hindeuten.
Servitenkloster?
Bei den Serviten sieht es ganz anders aus. In der Annahme, daß es sich wirklich um die Vorhalle des Eingangs in ein Kloster handelt, tippe ich wegen der besuchenden ArchivarIN statt eines Archivars trotz argumentellen Glatteises auf ein Frauenkloster. Die malerische Verspieltheit könnte auch noch zum ehemaligen Redemptoristenkloster passen.
Entweder man war eínmal im Leben dort und weiß es oder es ist kein Rätsel sondern einfaches Unwissen.
Das Foto wurde am 10. März 2023 um 12 Uhr 29 aufgenommen. In Manier eines Sherlock Holmes könnte man meinen, dass der Eingang auf Grund des Sonnenstandes nicht Richtung Süden situiert sein kann. Gegenüber scheint ein Gebäude zu stehen.
Auf dem Wappen neben dem Eingang könnte ein Doppeladler zu sehen sein.
….oder eher eine „fliegende Schwalbe“ (Das Wappen einer Familie Schwalbe sieht ähnlich aus)
Dem Dekor nach könnte dieser (Kloster?)Eingang stilistisch zur „Ewigen Anbetung“ passen…
Ich warte gespannt auf die Auflösung.
Einen Hinweis gibt’s von mir: Das ist nix Sakrales. Herr Auer: sehr unheimlich Ihre Detektivarbeit, fühle mich fast verfolgt 😉
Das Rätsel ist dieses Mal in der Tat besonders schwer, Sherlock Holmes hätte es wahrscheinlich schon gelöst.
Mich irritiert dieses komische Stilgemisch
Einerseits die floralen (Schablonen-)Malereien an den Türumrahmungen –
andererseits die (auch schon „ehemals“) „hochmodernen“ Glasfenster, in denen meine immer noch allzu blühende Phantasie oben eine stilisierte Monstranz – und darunter einen angedeuteten Kelch zu erkennen glaubt….
Nur: Was hat in einer „Monstranz“ ein auf die Spitze gestelltes (und somit diagonal blau-gelb gestreiftes) Quadrat anstelle einer (Hostien-)Scheibe zu suchen? (Landesfarben Niederösterreichs)
Und der (ich vermute „feuerverzinkte“ Schirmständer? Die beiden Schirme sind wohl neueren Datums.
Nur zwei Schirme? Viel Personal gibts da nicht…..
ev. die Glasmalereianstalt in der Müllerstraße?
Das könnte stimmen, Herr Rangger. Auf dem Weg zu den WC Anlagen schreitet man sogar unter einem solchen STernenhimmel hindurch. Allerdings habe ich die Raumhöhe höher in Erinnerung. Aber das Foto zeigt auch nicht das Restaurant sondern einen für Archivare beruflich wichtigeren Nebeneingang. (????)
Gratuliere Herr Rangger, Sie haben gewonnen. Wenn ich könnte würde ich Ihnen eine Preis-Glasscheibe schenken, habe aber keine Zeit gehabt, was mitgehen zu lassen.
Ja, das Stilgemisch ist erstaunlich. Hier vermengen sich neoromanische Bauformen mit Butzenscheiben und Jugendstil-Blumen zu einem sehr eklektischen Mischmasch von Stilen.
Zeitlich könnten die Wandmalereien zwischen 1895 und 1914 entstanden sein.
Vielleicht eine Saggen-Villa? Der Bauherr oder die Bauherrin (?) muss jedenfalls sehr reich gewesen sein, wenn man sich für einen Vorraum zum Stiegenhaus so eine teure Wandgestaltung leisten konnte.
Das ist der Eingang zur „richtigen“ nicht-gastronomischen Glasmalerei. Inklusive Seiten Fenstern..
https://postimg.cc/PCtCZCTC
Dieses Rätsel war besonders lustig, bitte mehr solche Indoor-Rätsel….
So erfährt man mehr über verborgene Orte und Baujuwele, wo man sonst nie hinkommen würde.
Ich habe es auch nicht auf Anhieb erkannt, aber dies ist der südöstliche Eingang, in dem man als Besucher empfangen wird.
Das ganze Gebäude hat etwas mystisches, ebenso das Cafe, wo das grosse weisse Fenster ist, in dem man die fertigen Glasfenster begutachten konnte, die ja dann in die ganze Welt hinausgegangen sind!
Mich erinnern diese Räumlichkeiten an die Arts and Craft -bewegung des William Morris im vorletzten Jahrhundert, sehr romantisch, sehr mystisch, später kam dann der Jugendstil.
Es ist immer wieder ein besonderer Genuss in dem tollen Cafe zu sitzen und das Ambiente zu geniessen!
Im Übrigen stehen in der Müllerstrasse nähe Klinik noch die netten kleinen Arbeiterhäuser der Glasmalereiarbeiter!! auch sehenswert!