In neuem Glanze …
… präsentiert sich seit nunmehr gut zehn Jahren wieder das historische Fahnenband der Feuerwehr Hötting. Und das kam so. Am 24. Juni 1894 wurde – mit einiger Verspätung – die erste Fahne der FF Hötting im Rahmen der 20-Jahr-Feier der Einheit geweiht (wie hier nachzulesen ist). Bereits um „5 Uhr früh war Tagreveille durch die Feuerwehrkapelle. Um 7 Uhr marschierte die Feuerwehr Hötting mit Fahne und Musik in die Höttingerau, holte dort die Fahnenpathin Frl. Maria Seep ab und begleitete die selbe in das Dorf, das im prächtigsten Fahnen schmücke prangte. Am Eingänge des Dorfes an der Stadtgrenze begrüßte die Festgäste ein hübscher Triumphbogen aus Tannenreisig. Von Nah und Fern, aus allen Theilen des polit. Bezirkes Innsbruck waren Feuerwehrmänner im Lodenduxer und Lederkappe gekommen, um den Bezirkstag mitzumachen und der Feuerwehr Hötting zu ihrem Ehrentage zu gratulieren. […] Es war ein kleiner, aber schmucker Festzug. Reizend nahmen sich in demselben die Fahnenpathin, die auf einem Kissen das prachtvolle gestickte Fahnenband trug, und die sie begleitenden Kranzjungfrauen aus.“ (IN v. 26. Juni 1894).
Wie es sich gehörte, hatte die Fahnenpatin Maria Seep (1872-1933), Tochter des Lebensmittelhändlers und Höttinger Gemeinderates Johann Seep, das Fahnenband gestiftet. Es dürfte dann zumindest 70 Jahre die Höttinger Feuerwehrfahne geziert haben.
Allerdings macht der Zahn der Zeit auch vor einem Fahnenband nicht halt. Und so spendierte Franz Schindl zur 90-Jahr-Feier im Jahr 1964 ein neues Fahnenband, da das alte bereits fadenscheinig geworden war.
Das alte Fahnenband wurde aber nicht entsorgt, sondern vom damalige Fähnrich Robert Pradler auf dem Dachboden seines Hauses (Schneeburggasse 24) aufbewahrt. Dort geriet es mit der Zeit allerdings in Vergessenheit. Erst vor rund zehn Jahren hat es dann Hans Muglach zufällig dort wiederentdeckt. Auf diesem Dachboden wurde nämlich auch der Fronleichnamsaltar gelagert. Daneben stand eine Kiste, die niemand beachtete und von der man auch nicht wusste, was sich darin befindet. Als nun Hans eines Tages die Kiste öffnete, staunte er nicht schlecht – hier war also das alte Fahnenband aus dem Jahr 1894 gelandet. Umgehend informierte er seinen Bruder und den Chronisten der FF Hötting von dem Fund.
Die FF Hötting entschied sich rasch dazu, das Fahnenband restaurieren zu lassen und zu Floriani 2014 wurde es schließlich wieder geweiht. Heute ist es im Aufenthaltsraum der Feuerwache Hötting zu bewundern.
(Fotos: FF Hötting)
zum Kompaniefoto von 1949:
Die Aufnahme entstand im Gastgarten des ehem. Gasthauses Tengler in der Dorfgasse.
Der Herr genau hinter Ernst Stolz hinten stehend ist der ältere Bruder von Ernst,- Herr Emmerich Stolz.
Er war bei seiner Frau Anna der Wirt des Gasthauses Tengler und war langjähriger Obmann der Musikkapelle Hötting.
Für Frau Stephanek:
Der Herr mit Brille rechts neben Ernst Stolz sitzend war der Schriftführer und Kassier der FF-Hötting,- Herr Emmerich Siess senior.
Oh, danke für den Hinweis! Ja, ich glaube, auf den Namen „Siess“ stößt man in Hötting immer wieder bei den Erinnerungstafeln „wo was weitergangen isch“.
Noch ergänzend:
Herr Franz Schindl, der Spender des neuen Fahnenbandes für die alte Fahne (zur 90-Jahr-Feier 1964) ist am Kompagniefoto von 1949 in der zweiten Reihe, 2-ter von rechts zu sehen.
Die neue Fahne der FF-Hötting,- am letzten Bild zu sehen, wurde von Frau Elisabeth Muglach, der Gattin unseres Ehrenkommandanten und 20 jährigen Bezirks-Feuerwehrkommandanten (1978-1998) der Stadt Innsbruck- Alois Muglach sen., zur 100-Jahrfeier der FF-Hötting im Jahr 1974 spendiert.
Den künstlerischen Entwurf der neuen Fahne gestaltete Herr Max Spielmann, welcher auch die künstlerische Ausgestaltung der Großen-Gott-Kapelle vornahm. Der Vater von Max Spielmann war auch Mitglied der FF-Hötting und Kaminkehrermeister ansässig im Stamser Feld.