Hinaus ins Land (133)
Als Stadtarchiv konzentrieren sich unsere Bestände natürlich vor allem – aber nicht nur – auf das Stadtgebiet von Innsbruck. Fotosammlungen mit Innsbruck-Bezug enthalten oft auch Ansichten aus Tirol (und darüber hinaus), vielfach leider ohne Beschriftung. Können Sie uns vielleicht bei der Zuordnung behilflich sein?
Kürzlich gelangte dieses Foto zu uns ins Archiv. Es dürfte wohl 1943 aufgenommen worden sein und zeigt ranghohe Funktionäre der „Feuerschutzpolizei Innsbruck“ sowie der „Freiwilligen Feuerwehr der Gauhauptstadt Innsbruck“. Unmittelbar nach dem „Anschluss“ hatte auch die Gleichschaltung des Tiroler bzw. Innsbrucker Feuerwehrwesens begonnen, wobei sich in den Reihen der Feuerwehren so gut wie kein Widerstand regte. Im Gegenteil: viele ranghohe Funktionäre, aber auch die überwältigende Mehrheit der einfachen Feuerwehrmänner, hatten die Machtübernahme der Nationalsozialisten im März 1938 begrüßt.
Das NS-Regime griff nicht nur massiv in die Strukturen des Feuerwehrwesens ein, sondern auch in das äußere Erscheinungsbild, wie man an den Uniformen auf diesem Bild unschwer erkennen kann. Wer ist nun auf diesem Foto zu sehen? Ganz links steht Josef Sailer (1.v.l.), der bis zur im Jahr 1942 erfolgten Umwandlung der Innsbrucker Berufsfeuerwehr in die Feuerschutzpolizei Innsbruck das Amt des Branddirektors ausgeübt hatte. Auf der Stoßstange des Feuerwehrautos sitzt der langjährige Hauptgerätewarte der Innsbrucker Feuerwehr, Josef Mader. Rechts von ihm steht der Feuerwehrpionier Julius Pitscheider (in Zivil), der im Juli 1943 wegen eines (angeblichen) Verstoßes gegen das Kriegswirtschaftsgesetzes zu einer Haft- und Geldstrafe verurteilt worden war (nach 1945 wurde dieses Urteil aufgehoben). Schließlich ist auch der Kommandant der Feuerschutzpolizei Innsbruck, der gebürtige Straßburger Luzian Stolz (ganz rechts im Bild) zu sehen.

(StAI, Nachlass Julius Pitscheider)
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Unmittelbar nach dem „Anschluss“ hatte auch die Gleichschaltung des Tiroler bzw. Innsbrucker Feuerwehrwesens begonnen, wobei sich in den Reihen der Feuerwehren so gut wie kein Widerstand regte. Im Gegenteil: viele ranghohe Funktionäre, aber auch die überwältigende Mehrheit der einfachen Feuerwehrmänner, hatten die Machtübernahme der Nationalsozialisten im März 1938 begrüßt.
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Uuuh, das wirft aber leider kein gutes Bild auf die Feuerwehren. Gerade diese hätten doch Potenzial gehabt, den Widerstand zu unterstützen. Ich nehme an, das wurde bereits gründlich aufgearbeitet? Leider sind die zivilien und militärischen Einsatzorganisationen, mit Ausnahme der Rettungsorganisationen, ziemlich anfällig für sowas, wie in der heutigen Zeit leider u.a. die Affinität der (vor allem Wiener) Polizei und Teilen des Militärs zur FPÖ und anderen rechtsextremen Organisationen zeigt. Aber auch waffentragende private Zumpferlvereine wie die Schützen und natürlich sämtliche schlagenden Burschenschaften scheinen auf Rechtsextreme notorisch anziehend zu wirken. Wer sich schwer tut mit Denken braucht eben klare Befehle und hierarchische, bevorzugt patriarchale Strukturen. Für Rechtsextreme attraktiv bleiben können solche Organisationen aber halt nur, weil sie diesen Leuten offensichtlich nicht in aller Deutlichkeit klar machen, dass sie nicht erwünscht sind…
Herr Schneiderbauer, sie wurden hier schon mehrfach aufgefordert ihre politischen Ergüsse zu unterlassen, das hat hier schlichtweg nichts verloren.
Personen kann ich keine Identifizieren, aber das Feuerwehrauto ist ein leichtes Löschgruppenfahrzeug LF8 auf einem Merceses L1500-Fahrgestell.
Links oben ist eventuell 6.2.43 oder 6.7.43 zu entziffern?