Hilfe beim Hofer
Hilfe beim Hofer finden viele Verzweifelte montags und donnerstags frühmorgens, sobald laut Flugblatt die neuen Sonderangebote verfügbar sind. Hilfe findet man natürlich auch bei (Inter-Euro)Spar, M-Preis, Lidl, Billa (Plus und Minus), Penny, ADEG, Sutterlütti und allen anderen Läden, die ich jetzt vergessen habe (zweckdienliche Hinweise erbeten). Hilfe findet man auf obigem Foto in erster Linie rechts im Bild (erkenntlich am roten Kreuz) und erst in zweiter Linie beim Hofer (etwas links davon). Und davon abgesehen, gibt es an eben diesem Haus noch eine (religiöse?) Darstellung, gegenüber ein Firmenschild, und überhaupt noch viel viel mehr zu entdecken…
(KR-PL-1013)
Heute residiert hier das Bezirksgericht Hall. Aber welche Bewandtnis hat dieses wunderbare Foto mit „Innsbruck erinnert“? Etwa ein nostalgischer Ausflug in die Stadt Hall oder eine Serie „Hall erinnert“?
Das Wandgemälde ist ein sehr schönes Mosaikbild von 1903 und zeigt den berühmten Arzt Hyppolit Guarinoni wie er andächtig vor der milde lächelnden Muttergottes kniet.
Darunter befindet sich ein Erdbebenpfeiler aus Höttinger Brecchie, wie man sie an vielen Altstadthäusern vorfinden kann.
Ist das vielleicht eine der Straßen, durch die Marie Cornet gehen musste, um ihre „lieben“ Haller Verwandten zu besuchen?
Ein sehr interessanter Hinweis, Marie war in dieser Straße bestimmt öfters, u.a. um in der Jesuitenkirche zu beten.
Genau so ist es Frau Stolz. Ich bin bei Bildrecherchen für Tagebuch-Beiträge auf diese Aufnahme gestoßen und hab gedacht, vielleicht kann ich damit jemanden vor ein Rätsel stellen. Aber das ist natürlich nicht geglückt! 😉
Gut möglich, dass Marie in ihrem Tagebuch von diesem Mosaik oder von der Guarinoni-Feier 1903 erzählt. Die Innsbrucker Nachrichten berichten 1903:
„(Guarinoni-Feier in Hall) Nebst den
mehrfachen, für dieses Jahr in Aussicht ge-
nommenen Festlichkeiten der Salinenstadt wird
im folgenden Sommer, wie wir der »Brixner Chronik«
entnehmen, auch die Feier der Errichtung eines
Mosaik-Gedenkbildes für Doktor Hippolytus Gu-
arinoni abgehalten werden. Dieser wurde im
Jahre 1571 in Mailand geboren und diente in
früher Jugend als Page am bischöflichen Hof
des hl. Carolus Borromäus, gegen welchen er
zeitlebens außergewöhnliche Verehrung bezeugte.
Von Trient wurde Guarinoni als königlicher
Stiftsarzt nach Hall berufen, und namentlich
von Erzherzogin Eleonora, einer Nichte der
Erzherzogin Magdalena, in vieljähriger Kränk-
lichkeit vertrauensvoll zu Rat gezogen. Mit
seiner ausgedehnten ärztlichen Praxis verband
er eine sehr bedeutende literarische Tätigkeit
auf hygienischem Gebiete. Als sein hervor-
ragendstes Werk, das heute in der Universitäts-
bibliothek in Innsbruck noch handschriftlich er-
halten ist, erscheint »Das Greuel der Ver-
wüstung«. In diesem, sowie in andern hygieni-
schen Schriften kämpft Guarinoni in einer sei-
nes Berufes vollan würdigen Weise gegen die
vielen Schwelgereien der damaligen Zeit und
strebt nach Art der modernen Kneippschen Na-
turheilmethode, die Menschheit zu einfacher Le-
bensweise zurückzuführen. Mit einem weit über
seine Zeit hinausreichenden hygienischen Wissen
verband Guarinoni tief erbauende Religiosität. Er
stand der marianischen Kongregation der Her-
ren und Bürger in Hall durch eine lange
Reihe von Jahren als Präses vor. In be-
sonderer Pietät gegen St. Carolus Borromäus
legte er 1620 den Grundstein zu der durch
Knoller herrlich ausgemalten Kirche St. Karl
an der Voldererbrücke. Ihm verdankt auch der
Wallfahrtsort Judenstein besonderen Aufschwung,
indem er die Seligsprechung des Kindes An-
dreas von Rinn veranlaßte und auch erwirkte.
In der Wallfahrtskirche dortselbst zeigt sich sein
Bild, auf dem er in betender Stellung dar-
gestellt erscheint. Es sei sonst noch erwähnt,
daß dem königlichen Stiftsarzt auch die erste
hygienifche Ausnützung der Heilquellen zu Baum-
kirchen und Voldererbad zugeschrieben wird, so
daß demnach derselbe als Gründer der beiden
nahe gelegenen volkstümlichen Bäder angesehen
werden dürfte. Er starb im 84. Lebensjahre
Guarinoni ist eine hervorragende kulturhistorische
Erscheinung, welche bisher auf literarischem Ge-
biet wohl zu wenig gewürdigt worden ist. Um-
so willkommener ist das baldige Erscheinen einer
gediegenen Schrift über denselben aus der Fe-
der des k. k. Statthalterei-Archivars Dr. Klaar.“