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„Gutes Ortsbild“?

„Gutes Ortsbild“?

Dieses Bild vom Fotografen Kurt Reuter aufgenommen und befindet sich schon länger im Stadtarchiv. Reuters Fotografien fanden bekanntlich als Teil der Sammlung Walter Kreutz Eingang in unsere Archivbestände. Vor einiger Zeit erhielt ich von einem Bekannten einen Fotobestand seines Vaters Norbert Waldmüller, der im Bauamt der Stadt Innsbruck tätig war. Meine anfängliche Euphorie über die unbekannten Bilder wurde etwas gedämpft, als ich sah, dass diese Großteils ident mit den bei uns vorhandenen Reuter-Fotos waren. Reuter war nämlich quasi ein Arbeitskollege (Vorgesetzter?) von Waldmüller. Reuters Fotografien dienten dem Bauamt zur Dokumentation oder evtl. auch als „Stock-Fotos“, was auch erklärt, wieso er vielfach auch Stadtteile fotografierte, „von denen es sehr wenige Fotos gibt“, um es in Morscher’schen Worten auszudrücken.

An diesem Foto gefiel mir aber auch die Rückseite ganz gut. Hier hat jemand – vermutlich Norbert Waldmüller – fein säuberlich Zeit und Ort der Aufnahme datiert und dazu vermerkt „gutes Ortsbild“, was ich recht amüsant fand. Ist das deshalb ein gutes Ortsbild, weil ein solches nur mit einer Kirche besteht? Diese wurde ja erst zwei Jahre vor der Aufnahme fertiggestellt. Oder hat es damit zu tun, dass die Straßenflucht schnurgerade auf die Kirche zuläuft und das städtebaulich besonders attraktiv erscheint? Oder ist „gutes Ortsbild“ mit den Anführungsstrichen gar ironisch gemeint (Und als Höttingerin fühle ich mich natürlich verpflichtet zu sagen: „Was? Pradl – gutes Ortsbild?“)

(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-A-24785-26)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Nach siebzig Jahren die Gedankengänge eines städtischen Beamten nachzuvollziehen und eine schlüssige Erklärung zu „gutes Ortsbild“ zu finden sehe ich mich außerstande. Ein Stadtbauamtsangestellter oder gar Leiter wird ja gewußt haben, daß da einmal eine Kirche hingebaut wird, und mit einem Foto warten bis sie steht. Es wäre sogar noch schöner geworden, wenn der Fotograf ein zwei Schritte nach vorne gemacht hätte, damit die zwei rustikalen Pfosten nicht mit drauf sind.

    Nett die versteckte Szene mit Mutter und Kind, die bei der Birke auf der rechten Seite Verstecken spielen.

    Die Erklärung für “ … “ liegt vielleicht in einem Titel einer städtischen Fotokartei. Der Kommentar ist auch in diesem Sinn interpretierbar deutlich abgesetzt und halbwegs zentriert geschrieben.

    Pradl hat sehr schöne Winkel, auch außerhalb des Villenviertels rund um die Landseestraße, auch wenn man diesen Stadtteil schon wacker verschlimmgebaut hat. Aber mehr sag ich nicht, ich freu mich schon auf den Kommentar von Herrn Roilo.

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