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Für Die Pradl-Fans!

Für die Pradl-Fans!

Nachdem es auf die Bilder aus Pradl und der Pradlerstraße immer so viele interessante Kommentare gibt, wollte ich zum Feiertag noch ein besonders fesches Bild präsentieren (und hoffe, dass es noch nicht gezeigt wurde):

Die Gemischtwarehandlung und Spezerei der Maria Kölle in der Pradlerstraße 11, um 1940. Das Angebot war vielfältig: Kundler Bier, Adambräu, aber auch Trafikwaren und Milchprodukte.

Im Fenster ist auch ein Aufkleber der Deutschen Arbeitsfront, dem Einheitsverband der Deutschen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, zu sehen.

Am linken Bildrand ist noch das Geschäft des Bestatters Karl Müller zu sehen. Dieser hatte auch noch eine Filiale am Pfarrplatz 7.

Vielleicht erinnert sich auch hier noch der Ein oder Andere an Erlebnisse.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: Ph/A-24.375-6)

Dieser Beitrag hat 10 Kommentare
  1. Dieses Bild war für mich eine richtige Feiertagsüberraschung! Zahlreiche Kindheitserinnerungen wurden wachgeschüttelt! Vielen Dank ans Stadtarchiv!
    Alles was wir für den täglichen Bedarf benötigten (und das war ja nicht viel), bekamen wir hier. Schließlich bin ich zwei Häuser weiter, in der Pradlerstraße 15 aufgewachsen. Alles? Brot und auch Süßwaren (zumindest nach dem Krieg) hatten wir selbst (Bäckerei), bei Wurst hatten wir Verpflichtungen bei den vielen Metzgern der Umgebung (die uns dafür die Semmelen abnahmen), Obst und Gemüse, soweit wir es nicht selbst im Garten hatten) gab es beim Stauder in der Pradlerstraße 4 (der hatte auch Lebensmittel) und für die Milch war die Ida Hirschvogel unterm Volderauer (Gasthaus Altpradl) zuständig. Bei der Milch war man ja in der Lebensmittelkartenzeit gebunden: Man musste den Monatsabschnitt abgeben und durfte dafür nur hier Milch in sehr begrenzter Menge (Erwachsene nur Magermilch!!) in einem Michkannele abholen! Die größte Konkurrenz war der Laden der Hermine Liepert schräg gegenüber in der Pradlerstraße 10. Dafür gab es keinerlei Einkaufszentren, Selbstbedienungsläden etc.
    Wie genügsam war man damals, zeitweise gab es ja fast nichts und jammern nützte auch nichts! Wie gut geht es uns heute – trotz Corona!!!!

    Ja – Erinnerungern an diese Zeit gäbe es noch sehr viele!

  2. Das ist ja ein schönes Foto, welches man immer wieder von Neuem mit der gleichen Freude bestaunen und bewundern kann! Kaum zu glauben, dass der Beitrag schon bald 2 Jahre alt ist – wie die Zeit vergeht….

  3. Ein lustiges Detail ist auch, dass hier auf dem Schild der Tabaktrafik noch der Doppeladler des Ständestaats zu sehen ist, während im Schaufenster bereits das Hakenkreuz klebt.
    Man sieht also auf dem selben Foto die Hoheitszeichen zweier verschiedener Regime. Ein Treppenwitz der Geschichte!

  4. Danke, Herr Auer, dass Sie dieses Foto wieder ausgegraben haben! Ja, wo sind diese fast zwei Jahre geblieben??
    Welche Beziehung ich mit diesem Geschäft habe, kann man ja oben lesen. In den letzten zwei Jahren haben wir aber auch allerlei Beziehungen mit einigen anderen Beiträgen aufgebaut.
    Da wäre zum Beispiel der Kasten mit den Innsbrucker Nachrichten, aus denen ja Sie, Herr Auer, so häufig so interessante Auszüge bringen. Sowohl das Schild am Kasten als auch das Schild oberhalb der Türe haben auch noch das alte Design dieser Zeitung. Wann wurde es umgeändert?

    1. Sehr gut beobachtet, Herr Roilo!

      Das alte Design des Schriftzugs zeigt einen Tiroler Adler mit dem Wappen der Stadt Innsbruck auf der Brust. Dieses Design wurde zum letzten Mal in der Ausgabe vom 1. Juli 1938 verwendet.

      Ab dem 2. Juli 1938 zeigt der Schriftzug den deutschen Reichsadler inkl. Hakenkreuz. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass dieses Foto noch vor der Umstellung und Neugestaltung der Innsbrucker Nachrichten aufgenommen wurde. Die Datierung wäre dann zwischen März und Juli 1938!

      Weil die Innsbrucker Nachrichten ja ab 2. Juli 1938 auch das Parteiorgan der NSDAP war, wären die Schilder mit dem alten Design von den vorbeigehenden Parteimitgliedern wohl bestimmt nicht mehr lange geduldet worden…. Die Ladenbesitzerin hätte diese bestimmt sehr bald entfernen müssen.

      1. Ich wundere mich sowieso, dass derjenige, der Frau Kölle die Deutsche Arbeitsfront untergejubelt hat, nicht zugleich alles andere, das an die Zeit davor erinnert, überklebt hat!

        Auch ich war schon vor fast zwei Jahren, beim Erscheinen dieses Beitrages, der Meinung, dass Herr Morscher statt „um 1940“ eher „bald nach dem März 1938“ schreiben hätte sollen!

  5. Eine weitere Beziehung wäre zum Beispiel das Schild „Kundler Biere“. In mehreren Beiträgen sahen wir schon etwas von der „Kundler Bierhalle“ am Ende der Museumstraße, östlich der Viaduktbögen. Vielleicht suche ich noch nach diesen Links – ist ja immer mit etwas Arbeit verbunden und besonders mit Zeit!
    Auch das Adambräu hatte schon mehrere Beiträge.
    Dann wären noch die Reklameschilder an den Fensterläden für Olleschau Zigarettenfilter zum Stopfen bzw. Zigarettenpapiere zum ‚wuzeln‘ – die gab es auch beim Greißler Dohnal in der Defreggerstraße zu kaufen: https://innsbruck-erinnert.at/jawohl-mein-greissler/

    1. Nein, Herr Auer, ich kann leider nicht sagen, ob das Frau Kölle dem Ausschauen nach wirklich ist. Ich habe sie nur mehr als sehr alte Frau in Erinnerung! Eh klar, von meiner damaligen Warte aus gesehen. Aber ich bin mir sicher, dass dies die Richtige ist. In den Adressbüchern wird ja der Geburtsname Völlenklee auch angeführt. Sie scheint, wie Sie ebenfalls schreiben, noch 1964 als Rentnerin im Haus Pradlerstraße 11 auf, als Geschäftsinhaberin noch 1957.

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