skip to Main Content
#bilderschauen --- #geschichtenlesen --- #gernauchwiederimarchiv
Fiaker – Die Vorläufer Des Taxis_Teil 3

Fiaker – die Vorläufer des Taxis_Teil 3

Im Jahr 1924 erscheint die Verordnung „Tarif der Fiaker, Lohnkutscher und Autos für die Landeshauptstadt Innsbruck und Umgebung“. Dort werden die pferdebetriebenen noch vor den motorisierten Wagen an erster Stelle genannt.
Aus der Tarifordnung, die jeder Wagenlenker mit sich führen muss, ist ersichtlich, dass die Kutschenfahrten preiswerter sind, oft sogar um die Hälfte. So kostet eine Fahrt im Tarifgebiet I im Einspänner 20.000 Kronen, im Taxi 40.000 Kronen.

Aufschlussreich ist die Einteilung des Stadtgebietes, die bei direkten Fahrten folgende Zonen aufweist:

Tarifgebiet I
am linken Innufer des Stadtgebietes zwischen Inn, Mariahilferbrücke, Köllenspergerfabrik, Gärtnerei Geppert, Pfarrwidum St. Nikolaus, Fallbachgasse bis zur Einmündung in die Innstraße;
am rechte Innufer das Stadtgebiet zwischen Inn von der Innbrücke bis zur neuen Universität, Friedhofsallee, Schöpfstraße, Ostseite des Friedhofes bis zum Autoersatzdepot, Staatsbahnstraße, Bahnkörper bis zur Museumstraße, Amraserstraße bis zur Sill, Sill bis zur Pradlerbrücke, Zeughausgasse, Siebererstraße, Karl-Kapfererstraße und Inn bis zur Innbrücke
Tarifgebiet II, mit dem über das Tarifgebiet I hinausreichenden Stadtgebiet mit nachstehenden Einschränkungen und Erweiterungen:
am linken Innufer einschließlich der Höttingerau bis zur städtischen Schwimmschule und der verlängerten Innstraße bis zur Kettenbrücke und ausschließlich der Weiherburggasse;
am rechten Innufer bis zum Fuße des südlichen Mittelgebirges (Paschberg, Villerberg, Wiltenberg) und zur Bahnübersetzung beim Peterbründl, einschl. der Brennerstraße bis zum Fuße des Berg Isel.

Die damaligen Tarifzonengrenzen sind zum Teil nicht mehr so einfach nachvollziehbar. Mit der Köllenspergerfabrik ist die Kirschentalgasse 10, bei der Gärtnerei Geppert die Höttinger Gasse 12 gemeint. Das Autoersatzdepot konnte ich keiner Straße zuordnen.

Fahrgäste, welche sich mit der Einheimischen-Legitimation ausweisen oder ein anderes Dokument vorweisen, welches ihren Charakter als Einheimische zweifellos dartut, bekommen eine 20%ige Ermäßigung.

Dorf Amras, Berg Isel, Büchsenhausen, Ferrarihof, Dorf Hötting, Mentlberg, Mühlau, Peterbründl, Schönruh und die Weiherburg gelten als Fahrten in die nähere Umgebung. Da betragen die Fahrtaxen inklusive Trinkgeld zwischen 30.000 und 60.000 Kronen.

Bekannt kommen uns die Preisaufschläge vor, z. B. die Erhöhung der Fahrtaxe für Fahrten während der Nachtzeit sowie eigene Gebühren für größere Gepäckstücke.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Vo-756, 1924)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Ich wundere mich einwenig, daß das im Jahr 1924 immer noch bestanden hat, aber vielleicht hat sich die alte Bezeichnung als Lokalität eingeprägt, die Karwendelstraße gab es unter diesem Namen auch noch nicht : Das Autoersatzdepot war wohl das noch zu k u k Zeiten solchermaßen benutzte Areal zwischen Egger Lienzstraße und Karwendelstraße. Später standen die Eisenbahnerhäuser dort und die Wilten West Notkirche. Und aus Autowerkstatt wurde Eisenbahnwerkstatt. Paßt auch als Verlängerung der Ostseite des Friedhofs bis zum Bahnkörper.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back To Top
×Close search
Suche