(Fast) Ohne Worte
Ganz ohne Worte geht es nicht. Nur so viel: Im Zuge einer Anfrage bin ich in unserer Datenbank auf das obige Foto gestoßen, auf dem es eine Vielzahl an wunderbaren Details zu entdecken gibt und das wohl auch Anlass zu spannenden Recherchen sein könnte. Das soll es auch schon gewesen sein. Reden ist Silber, schauen ist Gold. Oder so.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-31407)
Herrlich! Vielen Dank für dieses wunderbare Bild, lieber Herr Bürgschwentner!
Es handelt sich um das heute noch bestehende Haus Innrain 20.
Damaliger Eigentümer war der Schuhmachermeister Vinzenz Ringler. Später gehörte das Haus seinem Sohn Dr. Josef Ringler, ein bekannter Kunsthistoriker und Direktor des Volkskunstmuseums! 1962 erhielt er das Ehrenzeichen des Landes Tirol, also vor genau 60 Jahren!
Der Herr im Arbeitsschurz ist sehr wahrscheinlich der Eigentümer Vinzenz Ringler.
Auch das nahegelegene Kloster der ehrwürdigen Ursulinen war damals festlich geschmückt:
https://innsbruck-erinnert.at/im-festschmuck/
Hier ist das Sterbebild von Vinzenz Ringler, welches zweifelsfrei untermauert, dass er auf dem Foto vor dem Haus steht. Er starb 1930:
http://sterbebilder.schwemberger.at/picture.php?/132035/search/127011
Dies ist das Sterbebild von Dr. Josef Ringler, geboren 1893. Bei der 1909 war er 16 Jahre alt:
http://sterbebilder.schwemberger.at/picture.php?/132022/search/127012
Laut dem Adressbuch von anno domini 1909 wohnten hier damals folgende Personen:
Fürbaß Hans / Geflügelhändler
Gasteiger Josef / Leiter des städtischen Arbeitsvermittlungs-Amtes
Gasteiger Marie / Geschäftsinhaberin
Granitzer Anton / Hausknecht
Kiniger Josef / Kanzleioffiziant
Kleiner Johanna von / Private
Mader Kriselda / Hausbesitzers-Witwe
Nagele Nikolaus / Dienstmann
Ringler Vinzenz / Schuhmachermeister
Vinzenz Ringler stammte gebürtig aus Sillian in Osttirol und war damals 46 Jahre alt.
Auf dem Foto Innrain 20 ist mein Elternhaus abgebildet (ich hab von 1946 bis in die 1970er dort gewohnt). Auf dem Foto ist wohl auch mein Großvater und evtl. meine Tante Maria Ringler abgebildet, die Schwester meines Vaters Dr. Josef Ringler.
Ich würde Herrn Bürgschwentner gerne ersuchen, mir und meinem Bruder Mag. Jakob Ringler (Innsbruck, Gufeltalweg 12) dieses Foto für die Familienhistorie zu überlassen, bzw. uns eine Kopie -natürlich gegen Kostenersatz – zur Verfügung zu stellen.
Mit freundlichen Grüßen,
DI Christof Ringler,
Porzellangasse 13/18,
1090 Wien, mobil: 0680 23 25 624