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Erweiterungsbau

Erweiterungsbau

Heute werfen wir noch einmal einen Blick in die Museumstraße (deren Entstehung kürzlich mein Kollege Christof Aichner hier beleuchtet hat). Und zwar richten wir unseren Blick auf das Ferdinandeum. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es (erneut) Bestrebungen für eine Erweiterung des Landesmuseums, nachdem die bestehenden Räumlichkeiten den ständig wachsenden Anforderungen nicht mehr gewachsen waren. Im Mai 1909 wurde schließlich ein Anbau beschlossen und im Juli 1909 reichte der Vorstand den oben abgebildeten Plan beim Stadtbauamt ein. Nur zwei Monate später berichtete der Allgemeine Tiroler Anzeiger unter Überschrift „Anbau an das Museum Ferdinandeum“ über das Bauvorhaben (die Arbeiten hatten bereits begonnen):

Wie wir seinerzeit mitzuteilen in der Lage waren, wurde beschlossen, das Museum Ferdinandeum an einem Flügel zu erweitern, um dem schon längst fühlbaren Platzmangel in [sic] etwas abzuhel­fen. Mit dem notwendigen Neubau wurde be­reits durch die Baufirma Josef Retter begon­nen. Der Anbau wird an der Ostseite des Mu­seums errichtet und besteht aus einem Keller und zwei Stockwerken. Im Hochpaterre werden Räume geschaffen für Zoologie, im ersten Stock werden die Sammlungsräume des alten Gebäudes vergrößert und der zweite Slock wird als Bil­dergalerie dienen. An der Westseite dieses An­baues wird als sehr begrüßenswerte Neuerung ein Arkadenanbau hergestellt, welcher ebenfalls Museumszwecken dienen wird. Die Fassadierung wird in ernster Renaissance, dem bestehenden Ge­bäude entsprechend, ausgeführt. Der Bau soll bis zum Frühjahr fertiggestellt sein. Bei dieser Gelegenheit soll nicht unerwähnt bleiben, daß es sehr angezeigt wäre, gleich an der Westseite den Anbau eines Flügels vorzunehmen, denn bei der stetigen Vermehrung der Sammlungen unseres Landesmuseums dürften wohl nur einige Jahre vorübergehen, bis abermals eine Vergrößerung durchgesührt werden muß. Allerdings sollen hiebei die Geldmittel eine große Rolle spielen; doch dürften diese bei einem unter kaiserlichem Protektorate stehenden Institute nicht gar so schwer auszutreiben sein.

ATA v. 7. September 1909, 3

Kurz vor dem Jahreswechsel, am 29. Dezembver 1909, berichteten die Innsbrucker Nachrichten, dass das „Museum ‚Ferdinandeum‘, dessen Räumlichkeiten für den fortwährend steigenden Zuwachs der Sammlungen schon lange nicht mehr hinreichten, […] nun einen Zubau erhalten [habe], der von der bekannten Baufirma Josef Retter im Rohbau bereits fertiggestellt und unter Dach gebracht ist.“

(StAI, Plansammlung Pl-IIG-64)

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