Einsatzort gesucht!? (II.)
Bei der Durchsicht der Negativsammlung der Berufsfeuerwehr Innsbruck bin ich vor geraumer Zeit auf diese Bildserie gestoßen, welche bei näherer Betrachtung keinen Aufschluss auf den genauen Einsatz bzw. Übungsort ergab. Nach Konsultierung unserer Feuerwehrexperten im Stadtarchiv Innsbruck kamen wir zu keinem einschlägigen Ergebnis. Wir erkennen auf den gezeigten Bildern eine uns derzeit unbekannte Kirche mit Zwiebelturm und umfassendem Friedhof. Am Hauptdach lassen sich mehrere Dachfiguren entdecken.
Im Gegensatz zum Schauplatz sind wir uns bei den beteiligten Feuerwehrkräften einig. Es handelt sich dabei um Mitglieder der Innsbrucker Berufsfeuerwehr, die mittels Dachwasserwerfer des Mercedes TLF- 8 /4000 (Baujahr 1963) den Löschangriff vorantreiben. Mehr lässt sich leider aus den vorhandenen Materialien nicht entnehmen, außer dass die Aufnahme vermutlich in den 1960er Jahren entstanden ist.
Aber ich bin mir sicher, dass die Innsbruck-erinnert Community zu diesen Aufnahmen einige Hinweise und Erkenntnisse beisteuern kann, um das Rätsel zu lösen.
Stadtarchiv / Stadtmuseum Archiv der Berufsfeuerwehr Innsbruck BFI-NE-13-21, BFI-NE-13-23,
BFI-NE-13-24
Fabian Woloschyn
Bin gerade in der Nähe und sitz in der Klammhütte. Gilt also nit
Ok, ich bin grad etwas weiter weg und sitz am Bodensee. Vielleicht gilt’s trotz der Steilvorlage von Herrn Hirsch: Pfarrkirche Götzens.
Müsste nach Herrn Hirsch seinem Hinweis die Pfarrkirche Peter u. Paul in St. Götzens sein,- dem „Dom“ am Lande, wie in Südtirol die St. Pauls-Kirche an der Kalterer Weinstrasse.
Ja natürlich Götzens. 5 Minuten, bevor ich „Ein großes Bier!“ bestellt hab, hab ich diesen imposanten Bau aus ähnlicher Perspektive, wenn auch nicht so nah, betrachtet. Drin war ich hinterher natürlich auch. Unglaubliche Pracht für eine Dorfkirche, dazu das Bild eines Otto Neururer, den das Schicksal gegen die Nazibrutalos schon rein äußerlich ohne Waffen gelassen hat. Dazu paßt die Frage zu den Fotos: Wer konnte da nicht Abschied nehmen und hat der Feuerwehr noch in den 60ern dieses Stahlhelmimitat aufgesetzt?
Das war BD Anton Stolz (https://innsbruck-erinnert.at/ein-sir/), der die MilAk in Wiener Neustadt absolviert und im 2. Weltkrieg als Pionieroffizier gedient hatte. Er war der Meinung, dass diese Helmform die Feuerwehrler besser schützen würde als die Aluhelme „Wiener Form“ (vulgo Spinnenhelme).
Liebe Leser und Leserinnen,
vielen Dank für die vielen richtigen Antworten und Zusatzinformationen. Wie Herr Hirsch bereits angedeutet hat, handelt es sich beim gesuchten Einsatzort um die Pfarrkirche in Götzens. Die Fotoaufnahme wurde wahrscheinlich vom Vorplatz bzw. Straße vor der Volksschule in Richtung Pfarrkirche aufgenommen. Als kleine zusätzliche Information: Die Pfarrkirche von Götzens ist den beiden Aposteln Petrus und Paulus geweiht und zählt heute zu den schönsten Kirchen im Rokokostil in Tirol. Das besagte Bauwerk wurde in den Jahren 1772 bis 1775 errichtet und ist in seiner gestalterischen Ausführung Baumeister Franz Singer (1724–1789) zuzuschreiben. Ob es sich bei der gezeigten Bilderserie um eine Feuerwehrübung oder einen realen Brandeinsatz gehandelt hat bleibt jedoch unklar.