Eine neue Schule für St. Nikolaus
Am 11. April 1863 wurde der Bau einer neuen Volksschule in St. Nikolaus beschlossen. In den Innsbrucker Nachrichten vom 11. April 1863 wurde darüber Folgendes berichtet: „Die Erbauung eines neuen Schulhauses in der Vorstadt St. Nikolaus wird wegen zu beschränkten Räumlichkeiten des dermaligen Gebäudes und aus mehreren triftigen Gründen vom Hrn. Bürgermeister dem Ausschusse als dringend nothwendig vorgestellt. Dieser Neubau soll 26,000 fl. kosten. Als angenehme Nachricht wurde vernommen, daß eine wohlthätige Familie zur Gründung eines Waisen-Fondes 20,000 fl. zu widmen versprochen habe. Das neue Schulhaus soll gegenüber der Kirche an Stelle des dermaligen Gartens der Kinderbewahranstalt zu stehen kommen. In demselben soll auch eine Rettungsanstalt für verwahrloste Kinder errichtet werden. Hr. Pfarrer Gräber bevorwortet diesen Bau als höchst nöthig unter Anerkennung der vielen Vorzüge der barmh. Schwestern für die Mädchenschule und Kleinkinder-Bewahranstalt. Auch die Herren Ausschußmitglieder Zacherle und Hechenblaikner äußern sich zu Gunsten des Antrags auf Erbauung eines neuen Schulhauses in St. Nikolaus, welcher Antrag des Hm. Bürgermeisters einstimmig zum Beschluß erhoben wurde. Hr. Magistratsrath Mages empfiehlt als Bauplatz den dermal mit Akazien besetzten Platz vor dem dermaligen Schulhause unter Anführung der Gründe, womit auch Hr. Ausschußmitglied Zacherle einverstanden ist. Auch Hr. Pfarrer Gräber spricht zu Gunsten des vom Hrn. Magistratsrathsrath Mages vorgeschlagenen Platzes an der Hauptstraße.“
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Mit der Planung und Bauausführung wurden der Architekt Peter Huter und die Firma Johann Huter und Söhne beauftragt. Bereits am 17. Oktober 1864 fand die feierliche Eröffnung der Schule, die im Volksmund „Schulpalast“ genannt wurde, statt. Die Tiroler Schützenzeitung berichtete am 17. Oktober 1864 über dieses Ereignis: „Heute fand die feierliche Einweihung des neugebauten großen Schulhauses in der Vorstadt St. Nikolaus statt. Der Plan zu diesem Gebäude wurde von dem Architekten Huter jun. im altdeutschen Stile entworfen und von den Gebrüdern Huter auf das solideste ausgeführt. Durch seine praktische Eintheilung des Innern den Schulzwecken entsprechend, trägt es von Außen den architektonischen Anforderungen im Allgemeinen wie in den einzelnen Gliederungen volle Rechnung.“
In den Jahren 1957 / 1958 und 1960 wurde das Gebäude gründlich renoviert und durch zwei Zubauten erweitert. Heute ist hier die Tiroler Fachberufsschule für Ernährung, Schönheit, Chemie und Medien hier untergebracht.
(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-9219, Ph-9878)
Das kleine Cabrio ohne Nummerntafel und Scheinwerfer und unfallverdächtiger Zweifärbigkeit hat mich nachschauen lassen: Die lange schon gegenüber ansässige Autowerkstatt Streicher gibt es als Karosseriespengler noch immer. Derzeit heißt er Erich Hörmann. Reparaturautos auf der anderen Straßenseite abstellen geht heut wohl nimmer.
Und bei Frau Angelika Kollmann Rozin entschuldige ich mich artig, dass ich ihren interessanten Beitrag über das Nikolauser Schulwesen mit Autoblabla überstrichen habe.
Nein, das geht heute schon aufgrund der Kurzparkzone nimmer. 😉
Das Auto könnte ev. ein Alfa Spider sein? Ohne vorderer Stoßstange und ohne das Heck zu sehen ein bisschen schwierig zu identifizieren….
Zum Haus: Am Titelbild wurde das straßenseitige Hauptportal relativ brachial zugemauert, mittlerweile (bei der letzten Restaurierung vor ca. 20-25 Jahren?) wurde das aber Gott sei Dank wieder rückgängig gemacht.
Zu meiner Lehrzeit wurden dort Bäcker, Konditoren, Metzger, Buchdrucker und Chemielaboranten unterrichtet. Direktor war der bereits verstorbene Peter Vögele, der in seiner Heimatgemeinde Aldrans Bürgermeister war. Und: „echte“ Bäcker haben noch den ebenso bereits verstorbenen Christian Zmölnig als Lehrer gehabt