Eine Horde Nixen
Die Badesaison naht. Ob das auch die Naht der Badehose aushält oder das Corona-Gold an den Hüften sich doch Bahn bricht? Wir wollen jetzt diesen unerfreulichen Gedanken nicht weiter vertiefen. Auch nicht von den kasweißen Haxen, die in den Skihosen der Sonne sehnsüchtig harren…
Wenden wir uns also schöneren Dingen zu: Wir blicken auf ein Schwimmbecken, das mit einer hohen Mauer umgeben ist. Auf den ersten Blick sehen wir ausschließlich Frauen. Auf den zweiten Blick einen Mann am unteren Beckenrand. Vermutlich ist es der Bademeister. Nicht nur seine Badekleidung, auch die der Schwimmerinnen ist schon einigermaßen fortschrittlich. Wir befinden uns übrigens wohl in den 1930-er Jahren. Bis sich der Bikini in Mitteleuropa nachhaltig durchsetzte wird es noch bis in die frühen 1960-er dauern. Die Badehaubenpflicht bestand in Hallenbädern noch bis in die späten 1970-er Jahre oder so. Der Geruch, den die Kästen mit Badeutensilien verströmen, ist bis heute geblieben. Jedenfalls tragen die Damen auf dieser Aufnahme verschiedene modische Modelle.
Die Badeanlage verfügt über diverse Einrichtungen, die das Schwimmen unterhaltsamer und cooler machen. Sprungbretter und Sonnenliegen zum Beispiel. Auch scheint es im Vordergrund auch für Nichtschwimmerinnen geeignet zu sein, ist doch am Rand des tieferen Beckenteils eine Sicherheitsleine gespannt.
Wo befand sich denn diese im Krieg schwer getroffene Anlage? Gibt es in dem Bad wirklich nur einen Mann? Ich vermute, dass die ersten Lösungen auf diese kniffligen Fragen zwei Minuten nach online-Stellung eingehen werden.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum, Ph-25.358)
Im Beitrag http://innsbruck-erinnert.at/unterwegs-mit-pfarrer-goehlert-xvi/ wurde über dieses Damenschwimmbad schon geschrieben!!
Noch einen Beitrag habe gefunden, in dem ebenfalls dieses Schwimmbad erwähnt wird:
http://innsbruck-erinnert.at/kennt-sich-jemand-in-pradl-aus/
Es ist nicht uninteressant, wieder einmal in ältere Beiträge zu schauen!
Also nach dem Ausschlussverfahren bleiben nach Büchsenhausen, Höttingerau und Schönruh nur mehr das Schwimmbad an derBahnunterführung Museumstraße – Amraserstraße übrig:
https://tyrolean-map.legner.me/#19/47.26613/11.40261/Image_1940
Genauer: Das hier gezeigte Damenschwimmbad war am Beginn der König Laurin Straße (Laurinallee) rechts, an der Nordseite der Einfahrt in die Rhombergfabrik. Das größere Herrenschwimmbad war gegenüber bzw. südlich der Einfahrt in die Rhombergfabrik, also schon in der Amraserstraße. Heute ist alles vom Einkaufszentrum Sillpark überdeckt!
Das Foto hat wohl auch ein Mann gemacht.
Viele Frauen haben sich abgewandt. Wollen sie auf dem Foto nicht erkennbar sein, oder ist der Badewaschel einfach zu schön?
Ein Kompliment für die schöne Mauer. Heute würde man wahrscheinlich Sichtbeton oder gleich Steinkäfige verwenden.