Ein Tempel des Wissens
Eine Mischung einer mittelalterlichen Burg und eines sakralen Kirchenbaus verdanken wir das eindrucksvolle Gebäude der Handelsakademie in der Kaiserjägerstraße im Saggen. Der Komplex im Stil der Neo-Gotik wurde nach Plänen von Architekt Eduard Klingler durch die Baufirma Josef Retter in den Jahren 1904 bis 1906 errichtet.
Am 31. Jänner 1906 wurde die Handelsakademie feierlich eröffnet. In der Presse wurde nicht nur das damals hochmoderne Äußere des Gebäudes gefeiert „Neben den rein architektonischen Gründen für die Errichtung des Turmes ist auch ein praktischer Grund maßgebend gewesen. Das Villenviertel am Saggen erhielt mit der Handelsakademie einen Konzentrationspunkt“ schreiben etwas die Innsbrucker Nachrichten.
Auch die Ausstattung und die technische Raffinesse des Baues wurden wohlwollend zur Kenntnis genommen: „Alle Lehrsäle, das sei gleich erwähnt, sind mit dem modernsten Banksystemen ausgestattet, enthalten wendbare Linoleum-Tafeln, Aufhängevorrichtungen für Karten und Pläne; die Zentralheizung, welche alle Räume des Gebäudes erwärmt, gestattet Regulierung der Temperatur nach dem Thermometer. Auch ein Feuchtigkeitsmesser ist in jedem Lehrsaale angebracht. Jeder Lehrsaal hat elektrisches Licht (Bogenlampe).“
Bis heute ist die Handelsakademie eine der wichtigsten Schulen in Innsbruck.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: Kr/Pl-295)