Ein seltener Anblick
Formelwagen vor dem Goldenen Dachl bekommt man nicht alle Tage zu sehen. Das hat sich wohl auch Jörg Thien gedacht, als er diese Aufnahmen vom Team Transporter der „Ecurie HOBA“ schoss. Der Schweizer Rennstall war für den „Preis von Tirol“ angereist, der am 9. Oktober 1960 am Innsbrucker Flughafen ausgetragen wurde. Bei dem Wagen mit der Startnummer 135 dürfte es sich um einen Lola MK 2 – BMC handeln, bei dem Wagen darunter um einen MBM – DKW/Mantzel. Am Volant des MBM – DKW/Mantzel saß ein Mann mit klingendem Namen – Peter Monteverdi (1934-1998). Er hatte den Wagen selbst konstruriert, hängte aber nach einem schweren Unfall 1961 seinen Helm an den Nagel (in weiterer Folge sollte er sich als Automobilhersteller einen Namen machen).
Bei der Entscheidung um den Tagessieg in Innsbruck spielte die Ecurie HOBA jedoch keine Rolle. Am Ende stand der deutsche Rennfahrer Gerhard Mitter (Lotus 18 – DKW/Mitter) ganz obem am Podest. Die schnellste Rennrunde auf dem 1,7 km langen Rundkurs holte sich der Österreicher Walter Schatz mit seinem Lotus 18 Ford, der im Endklassement den dritten Platz belegte.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Slg. Jörg Thien)
Die Sonntagskleidung der meisten Zuschauer (inklusive der Kinder, die sonst selten „schön“ angezogen waren, läßt darauf schließen, daß das Foto am Tag des Rennens entstanden ist und die Basler höchste Zeit gehabt haben, endlich den Weg zu finden. Kein Wunder, daß sie nichts gewonnen haben. Wahrscheinlich haben sie sich auch noch beim Rennen verfahren.
Die Szene ist auch ernst betrachtet nicht ganz klar. Koppelt man den Hänger an oder ab? Was für Fahrmanöver gingen da voraus, daß man mit der Schnauze voraus unter den Lauben landete? Und ist das ein Hanomag?
Leichter zu beantworten: Wie hieß die Alte Hofschänke ca. 10 Jahre später? Ich bilde mir ein, Sailer oder Seiler?
Ich würde beim LKW auf einen Opel Blitz tippen.
Überzeugt. Heutzutage belehrt einen Google sofort eines Besseren. Die Fahrzeuge waren sich wenigstens ähnlich.