Ein mondänes Dorf am Rande der Stadt
Normalerweise gibt es ein Gefälle bei der „Modernität“ zwischen Stadt und Land. Die Stadt mit ihrem urbanen Leben ist progressiv, das Land mit den idyllischen Bauernhäusern sehr konservativ. Mit der Errichtung der Eisenbahn konnten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts sehr viele Menschen plötzlich über weite Strecken transferiert werden. Im Falle des später eingemeindeten Dorfes Igls hat dies einen entsprechenden Einfluss auf die Strukturen. Wir sehen Igls von der Bilgeristraße aus.
Das Dorf hat durch den Brand vom 27. August 1883 eine schwere Zäsur erlebt. Der aufstrebende Tourismusort wurde kurz zurückgeworfen, aber schon wenige Jahre später war Igls wieder ein hot-spot für die Sommerfrischler. Vermutlich war Igls um 1900 deutlich internationaler als das große Innsbruck.
Auf dieser Aufnahme sehen wir ein Dorf im Umbruch: Einerseits die alten Bauernhäuser mit den Steinen auf den Holzschindeln der Dächer. Anderseits die damals neu gebauten Häuser mit den höheren Räumen und den geraden Mauern
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: So-4-109)