Ein Kirchlein vor der Nordkette
Wir erkennen sofort die markante Silhouette der Nordkette. Davor sehen wir die Pfarrkirche von Vill. Oder etwa doch nicht…? Aber die Pfarrkirche von Igls schaut auch anders aus… Aber wo könnte das denn sonst sein? Für Ampass ist es zu weit westlich. Oder es ist doch eine Fotomontage. Das sind so die Fragen, die einen umtreiben können.
Wie schaut es denn heute in der Gegend aus? Man könnte sich auch fragen, was das für ein (Architekten?-)Haus hinter dem Wald hervorlugt.
Mir ist leider auch klar, dass ich die geneigte LeserInnenschaft nicht auf das sommerliche Glatteis führen kann. Trotzdem scheint mir das Bild eines Beitrages durchaus würdig.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck)
Vill. Aber noch aus fast dürflichen Zeiten. Der Architektenvilla ist inzwischen das Dach verrostet.
Das Architektenhaus, dass mittlerweile ziemlich eingewachsen ist, fiel mir bis dato nicht auf.
Wieder ein Bildungslücke geshclossen: Gemäß Kunstkataster Haus Arch, Planung Wilhelm Stiegler Sen.
Über die Bauherrin Maria Arch findet sich im Netz nichts. Baujahr 1940 und Ort lassen kritische Vermutungen zu.
Ort – Goarmbichl: Der Grabungsbericht (oder war es ein Artikel über die Grabungen – irgendwann in der Schulzeit habe ich den mal durchgelesen) ist n.m.E. ein Zeitzeuge, weniger der Illyrer, als der Vierzigerjahre. Ich glaube mich zu erinnern, dass die zeitgenössische Deutung dieser Ausgrabung auch schon einmal von einem Historiker ziemlich verrissen wurde.
Vielleicht weiß jemand in der Runde mehr?
Der Germanenkult mit der ‚Hochblüte‘ in der Nazizeit ist ja hinlänglich bekannt. Außer dem Goarmbichl wurden viele weitere Siedlungsreste z.B. Die Hohe Birga, Goldbichl usw. entdeckt bzw. wiederentdeckt, teilweise professionell untersucht und nach dem Krieg wieder vergessen und verdrängt. Neuere Untersuchungen werden heute entstaubt von Ideologien durchgeführt und erfreuen sich in der Bevölkerung zunehmender Beliebtheit.
Ein konkreter Zusammenhang mit dem Architektenhaus ist mir nicht bekannt wäre aber aufgrund der zeitlichen Nähe mit den Grabungen nicht verwunderlich.
Ich habe meine Kindheit in Vill verbracht. Die Gegend um diese Villa da oben war für uns Kinder „beim Arch“ oder auch „beim Major“. Herr Arch war groß gewachsen und ging stets stockgerade. Er genoss offenbar seine für das Alter außergewöhnliche Rüstigkeit, weil er mich einmal fragte, wie alt ich ihn schätzen würde. Sein Grab ist im Viller Friedhof links neben dem ostseitigen Ausgang.