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Ein Echt Scharfes Auto

Ein echt scharfes Auto

Man könnte vermuten, dass der Fotograf dieser Aufnahme ein echter Auto-Fetischist war. Alles ist unscharf, aber die Limousine ist trotz ihrer Bewegung sehr scharf zu erkennen. Da scheint auch der Polizist beinahe zu salutieren. Naja, er hat ja auch keinen sonstigen Autoverkehr zu regeln.

Wer kann uns sagen, was das für ein Auto ist? Der Beifahrer vorne öffnete die Tür vorne und klappt sie nach hinten. Was da aus der Scheibe zu hängen scheint, bleibt aber ein Rätsel.

Was ist denn das für ein Grabe am rechten Bildrand? Ein Kanal? Eine Unterführung? Einfach ein Niveauunterschied?

Was sehen wir eigentlich im Hintergrund? Ist das ein Zug? Und wenn ja, warum ist da ein wesentlich höherer Wagon zu vermuten?

Was lässt uns der bis heute gültige Hinweis aus „Gasolin“ am linken Bildrand erkennen? Und an welcher Wand ist das Schild eigentlich montiert? (Ich entschuldige mich bei den Profis für diese doofe Frage.)

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck; Kr/Ne-7923)

Dieser Beitrag hat 8 Kommentare
  1. …und hinten grüßt unscharf der Kiosk.

    Das Auto ist ein Tatra, genau ein „Tatraplan“ Tatra 600. In der Nachbarschaft in der Mandelsbergerstraße gab es einen solchen in Karminrot bei der Familie Fromme, die hatte so einen. Vielleicht ist es sogar abgebildet, die Farbe könnte stimmen.

    Dieses Auto hatte wie der VW einen luftgekühlten Boxermotor im Heck. Mit 2 Liter Hubraum und 52 PS endet aber die Verwandschaft.

    Die Frage „Was war das für ein Gerinne wandle ich in die Feststellung ab, dass es sowas gegeben hat.

      1. Ach, den hab ich ganz übersehen. Dabei kann ich mich noch genau an das „Klack!“ erinnern, mit dem der Winker aufgeschnellt ist. LKW und (O-)Busse hatten im Blech etwas mehr Platz gehabt und leisteten sich mechanische Wunderwerkeln, die tatsächlich- wahrscheinlich mittels einer Kurbelschleife – auf und ab „winken“ konnten. Bei Nacht natürlich von innen beleuchtet. Rein optisch erfüllten die Winker ihren Zweck, sie veränderten, auch wenn das Birnchen hin war, immer noch die Umrisse des Fahrzeugs.
        Dieser ganze aufwendige Mechanismus fiel dann einem Vorläufer des Effizienzdenkens zum Opfer, der paradigmenwechselnd und Synergien nutzend eine win-win Situation zu entdecken glaubte und den Blinker erfand. Das alles klingt jetzt wehmütig. ich erinnere mich aber an das tolle Gefühl. an der Spitze des Fortschritts zu stehen, als die Obusse auf Blinker umgerüstet wurden und das monotone Rrrr-Rrrr des auf und ab winkenden Winkers durch das bis heute erhalten gebliebene Tick-Tick Tick-Tick des neuartigen Blinkers ersetzt worden ist. Damals freute man sich über jede Neuerung der Ingenieurskunst, vielleicht sollte man daraus lernen. Ich fürchte aber eher, daß das mit Computergeschwätzigkeit vollgepferchte Auto der Zukunft nervige Eigenschaften besitzen wird, etwa „Du hast den Blinker betätigt, willst Du wirklich rechts abbiegen?“ -„Du blinkst schon 5 Sekunden lang, versuche die Kurve zu beenden, ehe Du in ein Hindernis fährst!“ „Du hast den Blinker abgestellt, willst Du wirklich gerade aus fahren?“ usw…. ach das „Klack!“

  2. Die Gleise zu Füßen des Polizisten mögen jenen, die die Nahverkehrsgeschichte dieses Ortes nicht kennen, seltsam erscheinen. Heute liegen dort einfach zwei Gleise nebeneinander: eins von der Pastorstraße hinein in die Endbahnhöfe der Linien 1 und 6, und ein weiteres aus der Klostergasse heraus in die Pastorstraße. Zum Aufnahmezeitpunkt mündeten dort aber das Gleis der Linie 1 und jenes aus der Leopoldstraße, das im Lauf der Jahrzehnte regulär vor allem von den Linien 4 und 6 genutzt worden war, nebeneinander in den damaligen Bergiselbahnhof, das damals größte Depot und Betriebsbahnhof der IVB. Beide Gleise wurden an dieser Stelle in beide RIchtungen befahren. Man sieht etwas weiter hinten in dem Bereich zwischen südseitiger Baumallee und Basilika die Vereinigung der beiden Richtungsgleise der Linie 1. Ungefähr zu Füßen des Polizisten kreuzte das Gleis aus der / in die Leopoldstraße das 1er-Gleis nicht rechtwinklig, sondern ziemlich schräg, und schwenkte dann westseitig in den Bergiselbahnhof ein. Ostseitig davon erreichte das Gleis der Linie 1 den Bergiselbahnhof.
    Es waren dort also zwei Gleisbögen nebeneinander in den / aus dem Bergiselbahnhof, die jeweils in beide RIchtungen befahren wurden.
    Bei Interesse kann ich ein Foto dieser Gleisanlagen online stellen.
    Was mich etwas irritiert, ist, dass das Leopoldstraßen-Gleis keine Fahrleitung zu haben scheint. Die Drähte im Bild oben von rechts nach links scheinen sich zu weit in Richtung des Fotograf:innenstandorts zu befinden und höher zu hängen, das sieht mir nicht nach Fahrdraht aus. Oder kann jemand Anderes erkennen? Wenn das so wäre, dann müsste es bedeuten, dass das Bild 1960 oder ein wenig später aufgenommen wurde, denn 1960 wurde das Gleis durch die Leopoldstraße, am Schluss nur noch eine Betriebsstrecke, stillgelegt und nicht lange danach überteert oder abgebaut.

    Im Hintergrund sind ein offener und ein geschlossener Güterwagen der Stubaitalbahn in einem Abstellgleis des Stubaitalbahnhofs zu sehen.

    Der Graben rechts im Bild ist auf den Niveauunterschied durch die Anrampung der Brennerstraße zurückzuführen (danke, Herr Roilo, für den Streetview-Link). Über diese weiß ich nicht viel, nur, dass sie schon sehr alt sein muss, weil sie auf Fotografien aus den 1880ern bereits existiert. Das muss zur Zeit der Errichtung eine sehr große Erdbewegung gewesen sein und ist der Grund für die Steigungen der Klostergasse und der Pastorstraße hin zur Kreuzung mit der Brennerstraße. Noch ältere Gebäude wie das Leuthaus „versanken“ damit allerdings unter Normalniveau, was diesen Graben vor dem Gebäude erforderlich machte.

  3. Dort, wo heute wie vorerwähnt die Wiltener Sängerknaben proben, war damals das Polizeiwachzimmer Wilten. In späterer Folge war dort das Kaiserschützenmuseum etabliert, bevor es dann, wohl für immer, im Depot des Tiroler Landesmuseums gelandet ist.

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