Ein dreifaches Zicke-Zacke-hey-hey-hey auf Ferry Polai
Bei der Durchsicht des Murauer’schen Fotobestandes kann man viele schöne Momente der unter Innsbrucker Männern über 50 semipandemischen Tivoli-Retro-Romantik nachfühlen. Wer im Tivoli-alt gelitten und gejubelt hat, der fährt vielleicht auch morgen nach Volders zum Auswärtsmatch und feuert mit dem ganzen Rest-Lungenvolumen die Grün-Schwarze Jugend bei ihrem Weg zurück in die überregionale Wahrnehmbarkeit an. Ob es gelingen wird, in den letzten drei Spieltagen von Platz sieben noch entscheidend vorzurücken, bleibt den (in diesem Fall: zum Glück für uns) unberechenbaren Fußballgöttern überlassen.
Das Bild zeigt die Rasenballsport-Mähgruppe der städtischen Platzwarte in chicem Blaumantele vor ihren Geräten. Und natürlich vor der vecchia nord, dort, an dem Ort, an dem man das alles erleben konnte von Ausgelassenheit ob eines erneuten Ewald Gröss-Rekords vergeigter 100%iger, Manni Braschlers vergeblichen Antritten gegen die Schwerkraft, Andi Gretschnigs Pässen ins Nirgendwo, Pipo Gorositos Minute-Magic oder Werner Zanons Eisenbein-Interpretation dessen, was ein 2er in den 1970ern eben zu tun hatte.
In echte Rührung versetzt den nüchternen Stadtbenutzer aber die geradezu übermenschliche Treue des Ferry Polai, der nicht nur in Zeiten des Goldrausches an der Sill, sondern bis heute, in diesen schweren Stunden der unter Umständen unverdienten Unterklassigkeit, dem Verein als Sponsor zur Seite steht. Wer ist Europa Möbel? Wer ist Sparkasse? Wer ist Automaten Eder? Sie alle haben uns graumelierte Berufsjugendliche über die Jahre verlassen, aber der Tanzschulpräfekt aus dem Fussball-narrischen Nachbarland misst seine Schritte damals wie heute mit Optimismus, Großzügigkeit und Eleganz. Wer kann, der kann.