Doch kein Bombenschaden
Wenn man diese Aufnahme nur flüchtig anschaut, dann zeigt es sich klar als Bombenschaden. Erst wenn sich auch ein nicht-Auto-Fan wie ich sicher ist, dass der VW-Käfer am rechten Bildrand doch wohl zwanzig Jahre jünger ist, dann schaut man doch genauer.
Wenn man dann noch am Dach Arbeiter stehen sieht, dann ist es klar: Da wird ein Gründerzeit-Haus mit hübschen Jugendstil-Verzierungen abgebrochen. Üblicherweise wird solcher Frevel zugunsten der so hübschen gesichtslosen Betonbauten begangen. Aber wir befinden uns ja in den 1960-er Jahren. Vielleicht hat man damals noch anders auf Abbrüche von Häusern reagiert?
Und dann stellen wir uns die Frage: Wo stand der Fotograf? Und was wurde auf dieser Fläche errichtet?
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: Ph-3719
PS: Danke an Hedi H. für die Anregung für diesen Beitrag.
Ein zugegeben sehr raffinierter Blick und nicht leicht zu erkennen. Es handelt sich um das Eckhaus Müllerstraße 6 / Lieberstraße, das tatsächlich einen Bombentreffer erhalten hatte, aber dieser scheint nicht wirklich von Bedeutung gewesen zu sein.
Schade um das schöne Gebäude – das jetzige wirkt sehr glanzlos und deplatziert.
In diesem Haus hatte „die beste Porträtfotografie Innsbrucks“ (laut meiner Mutter), „die Kummer“, ihr Atelier.