Die Turmfirstfeier der neuen Höttinger Kirche
Nachdem wir von der Dachfirstfeier der Neuen Höttinger Kirche am 19. November 1910 bereits gelesen haben, soll nun auch von der Turmfirstfeier berichtet werden. Das Bild selbst kennen wir ja auch schon, aus „Ein Tag auf der Höttinger Kirchenbaustelle„.
Glück mit dem Wetter hatten die Höttinger anscheinend bei keiner ihrer Kirchenfirstfeiern. Während Pfarrer Mösl letztes Mal von klirrender Kälte, Schnee und eisigem Wind berichtete, schreibt er dieses Mal folgendes:
„Bei einer großen Julihitze (es hatte am 8. Juli 1911 um 11 Uhr mittags bei der öffentlichen Beobachtungsstelle, Maria-Theresienstraße 48 Grad Celsius!) [ja tatsächlich, er schreibt 58], um 2 Uhr nachmittag fand die Weihe des Turmkreuzes statt. Eine ziemliche Volksmenge hatte sich zu dieser seltenen Feier eingefunden. […]“ Nach der Weihe und einer kurzen Ansprache des Pfarrers wurden Turmknopf und Kreuz in mehreren Schritten aufgezogen, was einige Zeit in Anspruch nahm. Wiederum waren im Dachstuhl Bühnen errichtet worden, dieses Mal dürfte der Platz aber begrenzter gewesen sein, denn die Musikkapelle konnte aus Platzmangel nicht teilnehmen. Nach zahlreiche Reden und „Hoch“-Rufe begab man sich wiederum in den Stamserwirt, um die Feierlichkeiten beim einem kleinen Umtrunk ausklingen zu lassen.
(Stadtarchiv Innsbruck, Sommer 4_218)