Die Herz-Jesu Kirche (Teil II.)

Nachdem die Herz-Jesu Kirche im August 1916 bereits einige ihrer Glocken verloren hatte, kam es im Juli 1918 auch zum Diebstahl von Altargegenständen. Zu Allerseelen 1919 fand ein Gedenkgottesdient der stationierten italienischen 8. Division zu Ehren ihrer Gefallenen statt, an dem auf Einladung des italienischen Kommandanten auch österreichische Offiziere teilnahmen.

In den Jahren nach dem Krieg blieb die Kirche tagsüber geschlossen. 1923 erging ein Spendenaufruf, um die Installierung eines Gitters in Kirche zu finanzieren, damit sie auch außerhalb der Messe offenbleiben konnte. Das Gitter wurde von der Kunstschlosserei Platzer aus Innsbruck angefertigt und im Oktober des Jahres fertiggestellt. Zur Zeit der Fertigstellung waren bereits zwei Drittel der Kosten durch Spenden der Bevölkerung gedeckt. Auch war es der Leitung der Kirche gelungen, neue Glocken für das Gotteshaus zu finanzieren. Im selben Jahr bekam die Kirche auch neue elektrische Lampen, die im Kirschenschiff und über dem Altar des hl. Alfons Maria von Liguori, dem Ordensgründer der Redemptoristen, angebracht wurden.

In den frühen Zwanzigerjahren erhielten die Basilika Wilten und die Herz-Jesu Kirche ein elektrisches Läutwerk, welches von einer westfälischen Firma geliefert wurde. Es wurde auch ein eigener Kirchenchorverein für die Kirche gegründet.

In den 1980er Jahren wurde die Kirche vollständig restauriert und am 10. Oktober 1987 durch Bischof Reinhold Stecher wiedereröffnet.

Wie der ORF berichtete, wurde die Herz-Jesu Kirche 2019 vom Redemptoristen-Orden, u.a. aufgrund der schwindenden Mitgliederzahl, an die serbisch-orthodoxe Gemeinde in Innsbruck übergeben, die schon seit längerer Zeit auf der Suche nach einem größeren Gotteshaus war.

(Stadtarchiv KR-PL-442)