Die Geschwister Buchberger, Teil 1
Die drei Mitglieder der Gesangsgruppe „Geschwister Buchberger“ wurden in Wörgl geboren: Käthe Buchberger am 11. Februar 1904, Martin am 3. April 1907 und Anna am 5. Jänner 1911. Sie hatten fünf weitere, ebenfalls in Wörgl geborene Geschwister. Der Vater Georg Buchberger war Gutsbesitzer und Bäckermeister. Er starb im Jahr 1917 im Ersten Weltkrieg. Nach seinem Tod zog seine Frau Maria mit den acht Kindern nach Innsbruck in die Innstraße Nr. 55. Das Haus ist auf dem folgenden, wahrscheinlich zu Beginn der 1960er Jahre entstandenen Foto zu sehen.
Die gesamte Familie Buchberger war sehr musikalisch und sang Abends gerne gemeinsam Volkslieder. Martin Buchberger hatte schließlich die Idee, öffentlich aufzutreten und begründete mit seinen Schwestern Käthe und Anna die Musikgruppe „Geschwister Buchberger“. Neben dem Gesang beherrschten die drei Geschwister auch mehrere Instrumente: Käthe spielte Zither, Martin und Anna Gitarre.
Da Anna Buchberger bereits seit einiger Zeit bei der Höttinger Heimatbühne als Schauspielerin auftrat, ergab sich die Möglichkeit, dass die „Geschwister Buchberger“ ihre ersten öffentlichen Auftritte in den Theaterpausen absolvieren konnten. Die musikalischen Einlagen wurden vom Publikum gut aufgenommen. In weiterer Folge traten die jungen Volksliedinterpreten bei den verschiedensten Veranstaltungen in Innsbruck und in der näheren Umgebung auf und wurden beim Publikum immer beliebter. Es folgten sehr erfolgreiche Auftritte in Oberösterreich und in der Schweiz. Während der Konzerte wurden auch Publikumswünsche erfüllt und die Eintrittspreise waren sehr niedrig (80 Groschen), damit sich auch ärmere Personen diese leisten konnten. Da die Geschwister berufstätig waren, konnten sie immer nur in ihrer Freizeit und im Urlaub auftreten.
(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-38093, KRNE-3956)
Ja, die Geschwister Buchberger! Ihre Lieder „rauschten“ auch durch unseren verstaubten Volksempfänger Ende der 40-er bis 2. Hälfte der 50-er Jahre (als bei den sams- und sonntäglichen Wunschkonzerten „Die Fischerin vom Bodensee—“ „..mit dem Rucksack auf dem Buckel…“ auftauchte…
Eine der Schwestern auf dem Foto war (zumindest zw. 1946 – 50) in einer kleinen Maschinstrickerei in Wattens – westlich der Bahnhofstraße – beschäftigt…
Ein Bruder war Gendarm, während des Kriegs im Sellrain, er wohnte Sonnenburgstr.2, hatte 3 Söhne. Der Älteste – Timo – war Beamter und ebenfalls hochmusikalisch. Er hat eine Messkomposition hinterlassen. (Allerdings schätzte er es nicht besonders, auf die „Geschwister Buchberger“ angesprochen zu werden…) Er ist bereits am 1.1.2000 verstorben.
Der mittlere Bruder war kurze Zeit als „Hieronymus“ im Stift Wilten. War aber wohl nicht das Richtige.
Und der Jüngste, der Bruno, ist Professor geworden.
Jaaaa, zur Zeit der funktionierenden „Nahversorgung“ kannte man einander im ganzen Viertel – auch wenn man nie ein Wort miteinander gewechselt hatte….
In unserer Nachbarschaft – zuerst in der Egerdach-, später in der Reichenauerstraße (Nr.2 – im Durchgang – ehem.Engstelle! – zum Brückenplatzl) wohnte eine Kriegerswitwe, Frau Magdalena Buchberger geb.Werner. Auch ihr gefallener Gatte entstammte dieser „Familie Buchberger“
Ihre Eltern, das Ehepaar Werner, seien ebenfalls „Volkssänger“ gewesen.
Jaaa, ein reiches „Forschungsfeld“, diese Volkssänger der Zwischenkriegs- und ersten Nachkriegszeit.
Aber da war in Fügen im Zillertal vor – wieviel? – drei oder vier Jahren ja eine sehenswerte Fotoausstellung darüber…