Der Querschnitt
Mit Bauten unter der Erde kann sich niemand ein Denkmal errichten lasen; am Ende wird alles zugeschüttet und der beste Kanal ist der, von dem man später nichts mehr sieht, hört und riecht.
Die engagierten Tiefbauingenieure der Stadt installierten ein System ganz auf der Höhe der technischen Möglichkeiten der Jahrhundertwende. Und wie beim Eisenbahnbau hat sich in den letzten hundert Jahren gar nicht so viel verändert bei manchen Grundvoraussetzungen. Abwasser braucht, um auch tatsächlich „ab“zufließen, ein Gefälle. Bis zum heutigen Tag reicht in Innsbruck die natürliche Schräglage der Stadt, um die Abwässer von Kranebitten bis in die Rossau zu bringen. Es braucht einen guten Hochwasserschutz, eine Spülung (in Innsbruck erledigte das die Sill) und eine Entlüftung; letztere band neben den Kanalgittern auch die Dachrinnen der Stadt mit ins Konzept ein.
Ingenieur Meß hielt im Februar 1905 einen Vortrag im volkswirtschaftlichen Verein, in dem er diese Entstehungsgeschichte erzählte und viele technische Details erläuterte.