Der Maler und Graphiker Oswald Hengst. Teil 1

Der Maler und Graphiker Oswald Hengst wurde am 18. Juli 1870 in Chemnitz geboren. Bereits in jungen Jahren übersiedelte er nach Tirol. In Innsbruck war er – laut den Angaben in den historischen Innsbrucker Adressbüchern – ab dem Jahr 1910 bis zu seinem Tod am 1. März 1938 wohnhaft.

Seine berufliche Laufbahn startete er als Maler und Lithograph in der graphischen Anstalt von Kurt Redlich. Im Jahr 1908 wechselte er zur Wagner’schen Universitäts-Buchdruckerei, wo er als langjähriger Leiter der (litho-) graphischen Abteilung tätig war. Zu seinem 60. Geburtstag erschien am 18. Juli 1930 in den Innsbrucker Nachrichten ein umfangreicher Artikel, in dem unter anderem auf seine Arbeit für die Wagner’sche Universitätsbuchhandlung eingegangen wurde: „Unter Oswald Hengsts langjähriger Lei­tung hat sich die Lithographische Abteilung der Firma und mit ihr das graphische Kunstgewerbe Tirols zu ansehn­licher Höhe entwickelt. Hengst verstand es, den zahllosen, meist mehrfarbigen Erzeugnissen genannter Druckerei, wie z. B. Plakate, Kalender, Werbedrucksorten, Bank­noten, Urkunden usw., seine eigene Note zu geben. Be­sonders bekannt wurden das von ihm entworfene Tiroler Notgeld, ferner viele Kriegsanleiheplakate und sein schö­nes, packendes Werbeplakat für Deutsch-Südtirol, das den Tiroler Adler vor dem Hintergrund der im Abendschein erglühenden Dolomiten zeigt.“

Das in den Innsbrucker Nachrichte erwähnte Werbeplakat für Deutsch-Südtirol befindet sich zwar nicht in der Sammlung des Stadtarchivs Innsbrucks dafür aber folgende Fotografie, die das Plakat – in leider nicht allzu guter Qualität – zeigt.

Mehr über das künstlerische Schaffen Oswald Hengsts und auch über seine langjährige Mitgliedschaft in der Innsbrucker Bergsteigergesellschaft „Wilde Bande“ erfahren Sie im zweiten und dritten Teil des Artikels.

(Stadtarchiv Innsbruck, Div-1006-1, Ph-31384)