Der ideale Platz zum Plantschen…
Wenn die Temperaturen in den Sommermonaten in die Höhe klettern, freuen sich die Menschen auf eine Abkühlung im erfrischenden Nass der Freibäder und Badeseen. Seit dem Jahr 1929 bestand oberhalb des Schlosses Ambras das Freibad Schönruh, dass bei der Eröffnung zu den modernsten Schwimmbädern Tirols zählte. Das Freibad, welches auf Initiative von Olga Haid und ihrem Sohn entstanden war, konnte für damalige Verhältnisse auf zahlreiche Annehmlichkeiten setzen.
So verfügte das Freibad über ein großes Schwimmbecken, das mit 50 x 27 Metern genügend Platz für die Schwimmbegeisterten bot. Dazu kam noch ein 50 m2 großes Planschbecken für die Kinder sowie mehrere Umkleidekabinen und Duschanlagen für Damen und Herren, welche höchsten Komfort boten. Neben den sanitären Anlagen standen den BesucherInnen für ihre Freizeitgestaltung ein Restaurant – und Buffetgebäude zur Verfügung.
Das Freibad war immer wieder Austragungsstätte für Sportveranstaltungen und Wettkämpfe. So fanden im Jahr 1930, ein Jahr nach der Eröffnung der Badeanlage, die Schwimmbewerbe des 3. Bundesturnfests des Deutschen Turnerverbandes im Schönruh statt. Bis ins Jahr 1936 wurde das Strandbad und die dazugehörige Pension von der Familie Haid betrieben, ehe sie von der Familie Tomasi in bewährter Art und Weise übernommen wurde. Nahezu 40 Jahre führte die Betreiberfamilie die Badeanstalt, jedoch blieb der Zahn der Zeit auch bei der einst modernsten Badeanlage Tirols nicht stehen. Eine großangelegte Sanierung der gesamten Anlage wurde notwendig, um diese auf den neuesten technischen wie hygienischen Stand zu bringen. Verhandlungen mit der Stadtgemeinde Innsbruck über die Weiterführung der Badeanlage und die Aufbringung der finanziellen Mittel scheiterten und so war 1980 Schluss mit dem Badespaß im idyllischen Freibad oberhalb von Innsbruck.
Stadtarchiv / Stadtmuseum Ph-14896, Ph-Pl-1539
Tiroler Anzeiger, 28. Juni 1929
Fabian Woloschyn
Viel Interessantes wurde schon in anderen Beiträge berichtet – und mir ein ewiges Lächeln beim Vorbeifahren geschenkt, wenn ich an die moderne „Wasser-Erwärmungsanlage“ denke: Ich war immer ganz sicher, dass das Becken direkt aus dem kalten Bach angespeist und irgendwo noch mit Eiswürfeln angereichert wurde …
Beim zweiten Foto steigt die Erinnerung auf, dass wir EINMAL einen solchen Parkplatz direkt beim Eingang ergattern konnten: Ein unvergessliches Gefühl, wenn man nicht vom hintersten Aldrans die Straße entlang gehen musste, vorbei an glühenden stehenden und eng vorbeifahrenden Autos!
Die Variante zu Fuß von unten war auch nicht viel besser, wenn man im Endspurt von den im Wäldchen lauernden Bremsen überfallen wurde.
Dann aber der traumhafte Holzduft beim Kassa-Häuschen, wo der sonnengegerbte Tiroler Nussöl-Mann werkte. Weiter zum ebenso traumhaften Duft der Umkleidekabinen, wo mir der Sinn der vielen Löcher in den Zwischenwänden mit zunehmendem Alter immer klarer wurde.
Leider scheinen die Vertragsverhandlungen für die Reinigung des WC hinterm Sprungturm niemals auch nur annähernd gefruchtet zu haben, – Abfälle im halbhohen Wasser und der dortige Duft .. eher weniger nach warmem Holz …
Hier dürften dann wohl alle hygienischen Gespräche endgültig gescheitert sein.
Nicht zu vergessen der Weg mit 5-Schilling-Stück hinauf zum Gasthaus, wo die Almdudler- und Bierflaschen im riesigen Spülbecken von kaltem Wasser umflutet wurden.
Wer dann den Weg mit den Schlapfen hinunter unfallfrei schaffte, war wirklich rundum zufrieden!
Das Ende 1980 habe ich nur am Rande mitbekommen, weil das Tivoli für uns Jugendliche viel leichter erreichbar und „cooler“ war.
Danke Herr Engelbrecht für den schönen und ach wie wahren Bericht über das Schönruher Badl.
Bei den Bildern keimen Erinnerungen auf
Für uns Amraser Buben war das Badl der Abenteuer Spielplatz schlechthin.
Der Holzbohrer aus Vaters Werkzeugkiste war immer mit dabei. Eh schon wissen für was dieser gebraucht wurde.
Wurde von uns Buben – auch genannt die Holzbohrer Gang – gegen Gebühr verliehen……………