Der Bildhauer und Maler Christian Plattner
Das Titelbild zeigt ein Porträt des Tiroler Künstlers Christian Plattner. Auf der Rückseite der schwarz-weiß Fotografie befindet sich neben der Firmenwerbung des k. u. k. Hof- und Kammer-Photographen Fridolin Arnold eine handschriftliche Widmung Christian Plattners: „Meinem lieben Freund Karl Jenewein gewiedmet [sic] am 30. Okt. 1911. Christian Plattner“

Der Bildhauer und Maler Christian Plattner wurde am 2. März 1869 in Imst geboren. Den ersten Kunstunterricht erhielt er von dem Imster Bildhauer Johann Grissemann. Von 1895 bis 1904 studierte Plattner an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Nach dem Abschluss seines Kunststudiums zog er nach Innsbruck.
Als Bildhauer beschäftigte sich Plattner intensiv mit patriotischen Themen aus der Tiroler Geschichte. Für sein künstlerisches Schaffen erhielt er mehrere Preise und Auszeichnungen. Eines seiner Werke ist das Denkmal „Vater und Sohn“ („Anno Neun“), das vor der Ottoburg in Innsbruck aufgestellt wurde. Es soll an die Freiheitskämpfe der Tiroler im Jahr 1809 erinnern.

Abbildung: Denkmal „Vater und Sohn“ (Anno Neun) vor der Ottoburg in Innsbruck.
Bekannte Werke Christian Plattners sind: Seilwerfer, Imst (1900); Porträtbüste Franz Kranewitter (1907); Pietà, Priesterarkade des Imster Friedhofs (1907); Betender Bauer, Wörgl (1909), Anno Neun, Innsbruck vor der Ottoburg (1909).
Christian Plattner starb am 1. Jänner 1921 in Innsbruck. In den Innsbrucker Nachrichten erschien am 3. Jänner 1921 fogender Nachruf: „Gestern kam die Trauernachricht von dem lange befürchteten Hinscheiden des großen Tiroler Bildhauers Christian Plattner, der am Morgen des Neujahrstages 1921 seinem tückischen Magenleiden erlegen ist.— Plattner […] ließ sich nach Beendigung seiner Studien dauernd in Innsbruck nieder, wo er bald mit seinem ersten preisgekrönten größeren Werke „Der Seilwerfer“, das gegenwärtig im Landesmuseum ausgestellt ist, die Aufmerksamkeit aller Kunstkreise des Landes auf sich lenkte. Sein größtes Werk, das Speckbacherdenkmal als Gegenstück zum Andreas-Hoferdenkmal am Bergisel ist nicht zur Ausführung gelangt. Nur ein Teil desselben ziert gegenwärtig die Ecke der Ottoburg und stellt zwei Freiheitskämpfer von Tirol dar, die Auslug halten nach dem Feinde. Dagegen ist das Anno-Neun Denkmal in Wörgl ein Ausdruck von der verinnerlichten Anschauung Plattners über das Ringen Tirols um seine Freiheit. Auch die Vaterstadt Imst besitzt ein hervorragendes Denkmal ihres berühmten Sohnes. Die Pieta von herzergreifender Schönheit an der Begräbnisstätte der Priester. […] Mehrere kleinere Werke Plattners schmücken den städtischen Friedhof von Innsbruck; die zahlreichen Büsten hervorragender Persönlichkeiten Tirols sind zu allgemein bekannt geworden, als daß näher auf sie eingegangen zu werden brauchte. In letzter Zeit betätigte sich Plattner auch als Zeichner und fand als solcher vielfache Inanspruchnahme bei einheimischen Kunstfreunden. Sein langes Leiden hat Plattner frühzeitig in seiner Schaffenslust beeinträchtigt, so daß nur mehr wenig von seinem hervorragenden Können in die Tat umgesetzt werden konnte. […] Im Vorjahre fand anläßlich seines 50. Geburtstages eine herzliche Feier innerhalb der Tiroler Künstlerschaft statt, bei der Franz Kranewitter dem bildenden Meister eine treffliche Würdigung widmete.— Mit Christian Plattner ist der rühmlichste Vertreter der älteren Bildhauerkunst und Darsteller des heroischen Zeitalters Tirols dahingegangen. Plattner wird in der tirolischen Kunstgeschichte für alle Zeiten einen rühmlichen Platz einnehmen.“
(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-36746-1, Ph-14573)
Meine Mutter sagte zu diesem Denkmal „Des isch der „Spann uni“ – so sagn die Höttinger statt „Schaug amal ummi“ („Spann“ von „spähen“?)