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Der Bau Der Arlbergbahn – Roppen

Der Bau der Arlbergbahn – Roppen

Wer auch den letzten Teil unserer Serie zum Arlbergbahn-Bau gelesen hat, in welchem ein Bild der Roppener Wasserleitung gezeigt wurde, ist mit dem Ort im heutigen Titelbild schon vertraut. Die heutige Aufnahme zeigt nun Roppen selbst mit der frisch am Hang angelegten Bahntrasse im Vordergrund, welche in einer weitläufigen Kurve dem Inn entlang nach Westen führt.

Im entfernt abgelichteten Dorf ist für einen Ortsunkundigen nicht viel zu erkennen. Die Kirche in der Mitte des Bildes ist unübersehbar, doch ist bei den Häusern im Vordergrund das Bahnhofsgebäude schon dabei? Vielleicht kann uns ja hier jemand mit Expert*innen Wissen weiterhelfen?

(Stadtarchiv/Stadtmuseum, Ph-A-24455-5)

Dieser Beitrag hat 17 Kommentare
  1. Schaute man beim vorhergegangenen Beitrag innaufwärts in die Innschlucht Richtung Imst, so fällt nun der Blick innabwärts direkt auf das Dorf Roppen – genau genommen auf die Ortsteile Mairhof, Löckpuit und Oberängen. Der eigentliche Weiler Roppen befindet sich links vom Inn! Hinter der Kirche, über die ganze Talbreite hinweg, kann man die Ausläufer des Tschirgant-Felssturzes erkennen, vor dem großen Felsmugel (dem Amberg) beginnt nach rechts das Ötztal. Der Einschnitt oben rechts ist das Nedertal Richtung Kühtai.
    Genau so wie im vorderen Beitrag von mir schon der „Schleichweg“ ins Pitztal angedeutet wurde (er verläuft auf diesem Bild oberhalb der gesicherten Bahnböschungen), gibt es einen solchen ab der Kirche, vorbei an den beiden einzelnstehenden Häusern (das linke ist das Pfarrhaus), auch ins Ötztal nach Sautens.

    Das nur kurz für Bewohner östlich der Melach!

    Wenn auch das Foto im Bereich des heutigen Bahnhofes etwas unscharf ist, möchte ich doch behaupten, dass zum Zeitpunkt der Aufnahme dieser noch nicht stand. Er müsste nach diesem „S“ zwischen den beiden ersten weißen Gebäuden – beides schon lange aufgelassene Gasthäuser – liegen.

    Schaut man genau hin, dann sieht man unterhalb dieser Gebäude die Holzkonstruktion der heute noch bestehenden Innbrücke. Es war dies damals die einzige Verbindung zu der am Tschirganthang (im Bereich der heutigen Autobahn) führenden Reichstraße und damit zur Bezirkshauptstadt Imst bzw. nach Innsbruck. Die heutige Tiroler Straße B 171 mit der großen Bogenbrücke über den Inn wurde ja erst 1938 bis 1940 gebaut.

      1. Grüß Gott, Herr Herbst. Ich weiß ja wie Innsbrucker und Unterlandler gestrickt sind – deshalb habe ich das so ausführlich beschrieben! 😉

        1. Die Ausführungen dürfen in meinem Fall gerne etwas länger sein… besser spät etwas dazu lernen als nie :o). Vielen Dank auf jeden Fall ich bin immer wieder gespannt was alles auf den Fotos noch zu entdecken ist. Ps.: Der Bahnhof in Imst ist jetzt dann bald dran ich bin schon sehr gespannt…

    1. Wenn Sie gestatten, hätte ich noch 2 Fragen zu Ihren Ausführungen:
      Seit wann gibt es eine Innbrücke in Roppen und ist dieser „S“ förmige Weg die Bahnstrecke ?

      1. Eine Brücke gibt es in Roppen seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Eine jener Innbrücken die durch Herzog Sigmund und Kaiser Maximilian erbaut wurden.

      2. Grüß Gott, Herr Pechlaner. Herr Rangger ist mir mit der Antwort zu Ihrer ersten Frage zuvorgekommen und er hat sie auch schon richtig beantwortet. Ich kann dazu noch berichten, dass es eine Urkunde aus dem Jahre 1456 gibt, nach der das Gericht Petersberg den Roppenern eine Erlaubnis zum Bau einer neuen Brücke gibt. Es muss also sogar vorher schon eine bestanden haben, womöglich etwas flussaufwärts unter dem Weiler Obbruck, der ja wahrscheinlich deshalb auch diesen Namen trägt. Dafür gibt es aber bis jetzt noch keine Beweise.
        Zu Ihrer zweiten Frage: Ja, dieser „Weg“ mit dem „S“ ist die Bahntrasse

  2. Der „Bahnhof“ Roppen hat mir keine Ruhe gelassen – ich habe das Foto bearbeitet und sehen nun doch ein Stationsgebäude oberhalb dieser Doppelkurve:
    https://postimg.cc/21bjGmrW
    Allerdings: In meinem Kopf existieren zwei Gebäude, das heutige und östlich daneben ein kleineres, gemauertes, welches ich immer als Bahnwärterhaus angesehen habe. Das könnte so ausschauen. Werde mich noch an Ort und Stelle schlau machen.
    Mit was man sich so alles abgibt! Aber immer noch besser wie Nachrichten hören / anschauen!!

    1. Die Roppener Innbrücke, über die man ja heute noch mit Gewichtsbeschränkungen fahren kann, sieht man nun auch besser. Wie wichtig diese Brücke früher war siehe weiter oben!

    2. Da ich diese Woche sicher nicht mehr nach Roppen komme, habe ich inzwischen einen Ausschnitt aus einer Ansichtskarte gemacht:
      https://postimg.cc/fkcLBbKX

      Man sieht hier die beiden Stationsgebäude – das linke könnte das am ganz altem Foto sein. Das große Gebäude rechts dahinter ist das erst viel später errichtete Personalhaus der ÖBB.
      Die beiden schon lange aufgelassen Gasthöfe, von denen ich oben geschrieben: Oben links der „Gasthof Stern“ (hier war später auch das Postamt Roppen, jetzt gibt es ja keines mehr), unten „Der Klocker“, in dem jetzt ein Raftingunternehmen haust.

    3. In Roppen wurde bei der Eröffnung der Arlbergbahn am 1.7.1883 nur eine einfache Haltestelle beim Wächterhaus 33a eingerichtet.
      1885 wurde diese mit einem Gleisstutzen und einem Magazin mit Laderampe zu einer Ladestelle erweitert, im Dezember 1914 dann zu einem Bahnhof mit 4 Gleisen und einer mechanischen Sicherungsanlage erweitert. Untergebracht wurde diese in einem neuen Bahnhofsgebäude westlich neben dem alten.
      In den 1930ern wurde der Bahnhof dann aufgelassen und in einen Blockposten umgewandelt um 1960 wieder zu einem zweigleisigen Bahnhof ausgebaut zu werden.

      1. Auch von mir ein Dankeschön für Ihren Eintrag! Ich brauch wenigstens nicht mehr nach Roppen fahren um ein Foto zu machen!

  3. Was ich noch bezüglich der alten Roppener Brücke berichten möchte: Ich führte heute ein Telefonat mit einem der Dorfchronisten von Roppen und konnte zu meiner Überraschung erfahren, dass das Chronistenteam gerade dabei ist, einen Beitrag über diese Innbrücke für die nächste Gemeindezeitung zu verfassen. Sie haben deshalb zahlreiche Urkunden, Verträge, Berichte etc. zusammengetragen. Besonders interessant fand ich auch, dass noch bis 1938 Maut eingehoben wurde, mit eigenen detaillierten Tarifen für Autos, Motorräder, Fuhrwerke, Fahrräder, Fußgänger, Kühe und Schweine!

    Diese Gemeindezeitung mit dem Namen „HOU!“ ist unter https://www.roppen.tirol.gv.at/Buergerservice/Medien/HOU_-_Gemeindezeitung abrufbar!

    Dieses typische Roppener Dialektwort „HOU“ wäre eigentlich auch eine Rätselfrage – oder? Ist zwar nicht Innsbruckerisch, aber vielleicht interessierts jemanden dort drunten!

  4. Herzlichen Dank Herr Roilo.
    Scheint ja auch praktisch und sinnvoll einen Flussübergang vor der Mündungn eines großen Nebenflussers wie hier die Ötztaler Ache zu installieren. Sei es eine uralte Furt oder eine Brücke.

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