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Der Bau Der Arlbergbahn – Nächster Halt Landeck-Zams

Der Bau der Arlbergbahn – Nächster Halt Landeck-Zams

Dem aufmerksamen Betrachter meiner Beiträge zum Bau der Arlbergbahn ist gewiss unmittelbar aufgefallen, dass unser Titelbild nicht aus der Fotoserie kommt. Der Grund dafür ist der gleiche wie schon beim Bahnhof in Imst, denn auch diese Aufnahmen fehlen leider in unserer Fotomappe zum Bahnbau. Um Korrekturen unserer wissenden Leser*innen zuvorzukommen, gemeint ist natürlich der Bahnhof Landeck. Landeck-Zams heißt selbiger erst seit dem Jahr 2006. Dem vorangegangen ist die 1999 fertiggestellte Neutrassierung der Arlbergbahn bei Zams mit dem Bau des Zammer Tunnels, dessen Westportal heute unweit des Bahnhofs Landeck liegt. Im Zuge dessen wurde auch die Haltestelle Zams aufgelassen, und der Bahnhof in Landeck 2006 auf Wunsch der „Zamser“ unbenannt. Falls jemand unter uns mehr über die Haltestelle Zams weiß, würde mich jede Information dazu freuen, da ich auch die Schnelle weder Details zur Geschichte noch ein Bild dazu finden konnte.

Das Titelbild stammt aus der Sammlung Kreutz und zu sehen ist eine nicht minder spektakuläre Aufnahme von Zams mit dem Sanatorium und der Bahntrasse, die dahinter in unmittelbarer Nähe verläuft.

In der zweiten Aufnahme aus der Sammlung Kreutz ist Zams aus einer anderen Perspektive abgebildet, aus welcher das hinter dem Ort verlaufende Gleis gut auszumachen ist. Vom Bahnhof Landeck selbst fehlt leider ein guter Schnappschuss in unserem Archiv, weshalb wir hier erneut auf die Sammlung des Architekturmuseums der TU Berlin zurückgreifen müssen, die den 1883 eröffneten Bahnhof zeigt.

Rohscan

In der ersten Aufnahme sieht man den Bahnhof mit dem Gleisen von vorne und links im Bild den „Langschuppen“ für Lokomotiven.

Rohscan

Die zweite Aufnahme zeigt den Bahnhof von der anderen Seite mit den bis heute noch vorhandenen Bahnhofsgebäuden am linken Bildrand. In der Bildmitte findet sich wieder der „Langschuppen“. Darauf folgt ganz rechts ein imposantes Gebäude, von welchem ich hoffentlich von den Einheimischen unter unseren Leser*innen mehr erfahren werde.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum, KR-PL-2534, KR-PL-2527; Architekturmuseum der TU Berlin, Inv. Nr. F 16550+16551)

Dieser Beitrag hat 16 Kommentare
  1. Das Titelbild stammt vom bekannten Innsbrucker Fotografen Anton Gratl (1838-1915), wie die Nummerierung des Fotos belegt. Bei der Nummer 494 handelt es sich um die Bestellnummer, unter welcher das Foto in unterschiedlichen Formaten, wie z.B. Quart, Cabinet oder Visit, nachbestellt werden konnte.

  2. Am 29. Mai 1883 dampfte der erste Zug von Innsbruck nach Landeck. Es war ein Güterzug mit 11 Waggons voll Zement.
    Näheres dazu berichtet sogar „Die Presse“ in der Reichs- und Residenzhauptstadt Wien am Folgetag:

    „Die erste Bahnfahrt von Innsbruck nach
    Landeck. Das normalspurige Schienengeleise zwischen
    Innsbruck und Landeck ist hergestellt. Gestern Morgens circa
    7 Uhr verließ die erste Locomotive den Innsbrucker Bahnhof,
    um nach Landeck abzudampfen. Der Zug bestand aus Loco-
    motive, Tender und 11 Lastwagen mit Cementladung. Es
    werden nunmehr bis zur Eröffnung der Bahn, welche am
    1. Juli erfolgt, solche Materialzüge auf dem neuen Schienen-
    wege mit einer gewissen Regelmäßigkeit befördert und wird
    die Bahn durch ihre eigenen Verkehrsmittel in den Besitz des-
    jenigen gesetzt, was sie zu ihrer eigenen Vollendung und was
    die Strecke Landeck-St. Anton einschließlich der östlichen Tunnel-
    seite braucht. So müssen, bis endlich auch noch das Posthorn
    verstummen wird, die alten Verhältnisse den neugeschaffenen
    weichen.“

  3. Wirklich tolle Bilder! Aber vielleicht gibt es auch einen nach Zams oder Landeck ausgewanderten Innsbrucker, der mehr erzählen kann und will! Ich warte darauf!

    Nur eine Korrektur im Text: Das Krankenhaus St. Vinzenz in Zams – also das Krankenhaus für die Bezirke Imst und Landeck – liegt oberhalb der (ehemaligen) Bahntrasse.
    Das große Gebäude am Talboden vor der (ehemaligen) Bahntrasse ist das Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern des Heiligen Vinzenz von Paul – also das Kloster.

  4. In Zams ist die ehemalige Bahntrasse heute noch gut zu erkennen, beim Krankenhaus selbst lässt es sich noch erahnen, wie knapp die Bahn zwischen Krankenhaus und Mutterhaus vorbeifuhr, ist allerdings durch die vielen Neubauten etwas schwieriger zu erkennen. Im Bild sieht man den 1880 errichteten Neubau des Krankenhauses, noch ohne die erste (kleine) Erweiterung 1910. Der charakteristische gelbe Trakt kam erst 1934 dazu.

    1. Hoffentlich kein Verstoß gegen irgendwelche Bildrechte:

      https://postimg.cc/CndW3Mgn

      Blick nach Westen – Die „Rosabäume“ (wo ist Herr Rietzenried??) kennzeichnen die alte Bahntrasse, heute eine Promenade. Dort wo die weiß blühenden Bäume (Birnen??) stehen, war früher die Haltestelle Zams.

      1. Das „Rosazeug“ konnen Zierkirschen sein, Birnen lehnt bei den Weißblühern der Gärtner in mir ab. Jedenfalls werden keine fruchtenden Bäume an Straßen gepflanzt. Macht zu viel „Schmutz“ und im Fall von Birnen, auch zu viel Gefahr

        1. Frau Stolz hat weiter unten einen passenden Zeitungsartikel eingestellt. Mit dem „Schmutz“ haben Sie tatsächlich recht. Nur gut, dass hier keine Autos fahren.
          Die Weißblüher sind ein Altbestand. Den Zammern dürfte aber Dreck und Gefahr wurscht sein, schließlich stehen ja Birnbäume auch entlang der B 171 zwischen Innbrücke und dem Grissemann, die Birnen fallen auf die Straße und werden vom Verkehr zusammengequetscht.

  5. Am zweiten Bild sieht man ein Wahrzeichen von Zams – den freistehenden Kirchturm – Überbleibsel des großen Dorfbrandes von 1911, bei dem die Kirche und beinahe alle Häuser zerstört wurden. Das neue Kirchenschiff wurde abseits des Turmes neu errichtet.

    1. Danke, Frau Stolz, da haben Sie eine nette Ergänzung zu meinem Eintrag weiter oben entdeckt. Blutpflaumen sind es also. Sie blühen wohl herrlich, aber ich bin im letzten Herbst durchspaziert, Herr Ritzenried hat recht mit dem „Schmutz“.

  6. Ich nehme an, dass der ORF Wetter- Berger ein eifriger Leser unseres Blogs ist. Hat er sich doch tatsächlich mit seiner Tirol Heute Wettercrew extra nach Zams aufgemacht um nachzuschauen, ob die japanischen Blutpflaumen schon blühen.

  7. Danke für die vielen Infos!
    Als gebürtiger Zammer lege ich Wert auf die Feststellung, dass der Bahnhof in Landeck 2006 auf Wunsch der „Zammer“ unbenannt wurde! (Zamser sagen nur die Touristen 😉
    Ich habe im österr. Eisenbahnforum http://www.schienenweg.at ein paar Fotos gepostet, die meine Mutter seinerzeit von der letzten Fahrt durch die Haltestelle Zams gemacht hatte:

    https://www.schienenweg.at/forum/index.php?thread/47470-der-zammer-tunnel-und-die-alte-bahntrasse-durch-zams/&postID=214190&highlight=zammer%2Btunnel#post214190

    Die Fotos kann ich gern in besserer Auflösung zur Verfügung stellen.

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