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Der Bau Der Arlbergbahn – Der Brazer Bogen

Der Bau der Arlbergbahn – Der Brazer Bogen

Auch vom Bahnhof in Braz als nächsten Halt ist leider kein Foto in unserer Sammlung vorhanden, dafür aber von einem neuralgischen Punkt auf der Arlbergbahnstrecke, dem Brazer Bogen. In der Aufnahme aus dem Jahr 1939 aus der Sammlung Kreutz ist der markante Streckenteil vor der malerischen Bergkulisse abgebildet. Mit Blick auf die Eisenbahngeschichte ist Braz allerdings den meisten unter uns wahrscheinlich eher wegen der dort zu beobachtenden Unfallhäufung ein Begriff. Im Jahr 1971 entgleiste ein Spirituszug zwischen Dalaas und Braz aufgrund eines Bremsversagen. Der Großteil der Ladung ging dabei in Flammen auf, verletzt wurde dabei wie durch ein Wunder niemand.

Sehr viel tragischer endete ein Zugunglück im August 1995. Heftiger Niederschlag löste im Bereich des Masonbachs unmittelbar östlich des Ortszentrums der Gemeinde Innerbraz einen Murenabgang aus. Dieser erfasste die Eisenbahnbrücke über den Masonbach und riss sie mit sich. Dabei wurde auch die Oberleitung durchtrennt, was bei der damit stromlosen Lokomotive eine automatische Notbremsung einleitete. Leider kam der Zug nicht mehr rechtzeitig zum Stillstand, die führende Lokomotive sowie drei nachfolgende Personenwagen stürzten ins Bachbett. Der Lokomotivführer sowie drei Fahrgäste starben.

Brazer Bogen um 1912

Der rezenteste Unfall ereignete sich direkt am Brazer Bogen. Am 16. Juni 2010 um 03:07 Uhr engleiste ein talwärts fahrender Güterzug. Schuld daran war ein technisches Gebrechen, das zu einem Bremsversagen führte. Im Brazer Bogen mit einem Radius von 250 m erreichte der Zug eine Geschwindigkeit von 125 km/h statt der im Bereich der Entgleisungsstelle zulässigen 70 km/h. Der Lokführer wurde schwer verletzt, es entstand ein hoher Sachschaden.

Zum Abschluss noch ein vermeintliches Foto von Braz aus der Sammlung Newessely. Ob die Aufnahme aber wirklich den Ort zeigt konnten wir nicht zu 100% sagen. Vielleicht haben wir unter unseren Leser*innen aber Vorarlbergkenner*innen, die uns da weiterhelfen können?

(Stadtarchiv/Stadtmuseum KRNE-2558, GoNe-011101)

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare
  1. Der Dampflokzug am Bild scheint zu stehen. Die Loks lassen Dampf ab, und vorne rechts beobachtet eine Person das ungewöhnliche Bild. Vorspann und Schiebelok zeigen uns einen bergwärts fahrenden bzw. stehenden Zug. Ob der Photograph davon wohl vorher wusste, denn Schnappschüsse waren wohl eher die Ausnahme.

  2. Die Kirche auf dem dritten Bild steht nicht in Braz, auch sonst nirgends im Klostertal, sondern im Montafon. Es ist die Pfarrkirche Hl. Gallus in St. Gallenkirch. Im 15. Jhd. erbaut, mehrmals umgebaut und restauriert. Bei einer dieser Änderungen wurde offensichtlich die eckige Uhr am unteren Teil des Turmes entfernt. Die verlinkte Aufnahme zeigt die Kirche im Jahr 1939: https://pid.volare.vorarlberg.at/iipmooviewer/Gallery2.aspx?id=o:10869

  3. Nachdem das Rätsel noch immer nicht als gelöst vermerkt ist, bringe ich nun einen Anfangsverdacht ein, den ich im Mai hatte, mich aber von Frau Stolz überzeugen ließ:
    Auch Bartholomäberg wäre denkbar. Die Kirchen sehen sich sehr ähnlich; die Sakristeien unterscheiden sich zwar (am Bartholmäberg mit Walmdach, in St. Gallenkirch mit Pultdach), sind aber auf dem alten Photo nicht klar erkennbar. Der Ortsbezug hier wäre aber, dass man vom Itonskopf darüber die Brazer Schleife sozusagen im Grundriss sieht.
    Aber möglicherweise gibt es noch mehrere dieser Kirchen in etwa baugleich.
    Weiterhin für St. Gallenkirch spricht, dass der Dachfirst zwischen Apsis und Hauptschiff abgesetztz ist, in Bartholmäberg scheint das nicht der Fall. Das das geändert wurde ist unwahrscheinlich.

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